30 Mai 2009

Es gibt noch Molotow Soda

Gelegentlich habe ich über die »Alte Hackerei« ausgesagt, sie sei vor allem ein Treffpunkt der alten Punk-Szene. Konzerte mit einem Durchschnittsalter von vierzig Jahren im Publikum (gefühlt) sind dort keine Seltenheit. Ist aber mal Deutschpunk angesagt – was selten genug vorkommt –, wird das Publikum schlagartig jünger.

So auch am Freitag abend, 29. Mai 2009. Als ich in der »Alten Hackerei« ankam, standen Stressfaktor bereits auf der Bühne. Die Band aus Landau bollerte ihren rasanten Hardcore-Punk mit deutschen Texten in das recht bunthaarige und junge Publikum, das vor der kleinen Bühne auch schon am Toben und Pogen war. Guter Start.

Danach kamen Molotow Soda; auf das Konzert hatte ich mich schon Wochen zuvor gefreut. Mit der Band hatte ich 1988 mal ein Konzert im Jugendzentrum »Murgtäler Hof« in Freudenstadt organisiert; seither lief man sich immer mal wieder über den Weg.

Um es kurz zu machen: Tommy und seine Kollegen können's nach wie vor. Wuchtiger Deutschpunk mit Melodie und Schmackes, dazu Texte zwischen Spaß und Politik – das brachten die vier auch nicht mehr superjungen Herren an dem Abend auf verdammt hohem Niveau. Tommys »glockenhelle Stimme«, wie er sein Röhren zwischendurch mal bezeichnete, war ausdrucksstark wie früher, und die Band hatte sichtlich Spaß.

Das Publikum ebenfalls: Der Saal war ordentlich gefüllt, und es gab stetig Bunthaarigen-Pogo. Einige waren erstaunlich textsicher und schienen alle Lieder wirklich mitsingen zu können.

Gegen Ende gab's noch eine Reihe von Zugaben aus alten Canalterror-Zeiten, bevor der Kanister mit dem Gesöff Molotow Soda geöffnet wurde und durch die Reihen ging. Ein Superkonzert, klasse!

2 Kommentare:

  1. Yes, ich kann den guten Eindruck für das Konzert in Berlin auch nur bestätigen!
    Und textsicher war ich auch - zumindest für die Songs der ersten beiden Scheiben. Schließlich waren sie einem meiner ersten Bands.
    Die Band hat' s immer noch drauf, da sitzt jeder Griff, und Spaß dabei haben sie auch alle noch.
    So muss es sein...

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  2. danke für die blumen. die alte hackerei ist ein prima laden und es war natürlich auch nett, dich mal wieder getroffen zu haben. gruß aus hamburg!

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