Ich habe die Fernsehserie »Derrick« nach meiner Erinnerung nur ein einziges Mal gesehen: Das war in Zinguinchor im südlichen Senegal. Mit meiner damaligen Reisebegleiterin und etwa zwei Dutzend Einheimischen saß ich in einem Raum, an dessen Stirnseite der Fernseher flimmerte. Und so kam ich in den Genuß, einmal einen Münchner Fernseh-Kommissar im bürgerlichen Milieu der bayerischen Metropole ermitteln zu sehen.
Die Einheimischen kannten die Serie besser als ich. Einer erzählte uns, daß er keine Folge verpasse und ein großer Fan sei. Spätestens danach war mir klar, daß Deutschlandbild im Ausland tatsächlich von »Derrick« und Co. bestimmt wird. Auch seltsam.
Am Wochenende starb der Schauspieler Horst Tappert, der den Kommissar Derrick Jahrzehnte lang gespielt hat; der Mann wurde 85 Jahre alt. Sein Triefaugengesicht war sogar mir ein Begriff; es gab Comics und Lieder über ihn.
Ein Fan war ich nie, aber dennoch war ich einen Moment betroffen, als ich von der Todesnachricht erfuhr. Auch eine Art von parasozialer Beziehung ...
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