Jahrelang war sein Büro bei uns im Verlag durch zwei Wände von meinem getrennt: Ulrich Magin, Lektor für Sachbücher und vor einigen Jahren aus unserem Verlag ausgeschieden. Mit schrägen Comics wurde er in der Comic- und SF-Szene ein bißchen bekannt; mit mir unterhielt er sich gern auch mal über seine Vorliebe für schräge Pop-Musik der frühen 80er Jahre. Sachbücher über Trolle, Tatzenwürmer und UFOs haben darüber hinaus gezeigt, daß der Mann es faustdick hinter den Ohren hat.
Und jetzt ein richtiger Roman – Respekt! Unter dem Titel »Der Fisch« und mit einem ziemlich ungewöhnlichen Cover ist sein erster Thriller erschienen. Als Taschenbuch im Aufbau-Verlag, schick ausgestattet und mit einem respektablen Aufwand auf den Markt geschoben. Da kann ich nur neidisch werden.
Das Buch ist übrigens ziemlich spannend; es geht um Monster – na, was wohl? – im Bodensee, und im wesentlichen kann man's sogar als fantastischen Thriller betrachten. Ich unterhielt mich bei der Lektüre während der Zugfahrt von Berlin nach Karlsruhe bombig, und das ist viel wert. Der Autor kann schreiben, und ich bin auf weitere Werke gespannt.
In einem sehr unterhaltsamen Interview auf der Seite der Ufo-Meldestelle sagt der Autor einiges über seine Forschungen und sein Interesse an Charles Fort sowie dessen Werk. Das finde ich spannend; ich erinnere mich an viele Gespräche auf dem Verlags-Flur, wenn wir genau auf dieses Thema kamen.
»Ich bastle also am Mythos mit«, sagt Magin, der derzeit an oberitalienischen Seen die dortigen Monster-Sichtungen nachvollzieht. Seine Artikel werden, so glaubt er, irgendwann das »Monsterbild« dieser Seen irgendwie echter aussehen lassen. Hoffen wir das mal ganz fest – ich will in zwanzig Jahren in der Presse von »Comi Magi« lesen, vom Magin-Seemonster des Comer Sees.
In seinem Thriller "Der Fisch" erweckt Ulrich Magin die realen Legenden und Gerüchte um ein altes See-Ungeheuer im Bodensee zum belletristischen Leben - und ersinnt ein packendes Szenario aus Mysterien, Intrigen und Katastrophen. Wir sprachen mit dem Autor über seinen Roman, Nessy, Boddy und den großen Wunsch des skeptischen Kryptozoologen: sich einfach einmal täuschen zu können.
AntwortenLöschenMehr im Weblog der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), der größten und ältesten Skeptiker-Organisation im deutschsprachigen Raum:
http://blog.gwup.net/2008/07/30/buchtipp-der-fisch-das-ungeheuer-vom-bodensee/