29 Januar 2008

Hessen, du hast es gut

Ich gestehe: In Hessen hätte ich SPD gewählt, wenn ich die Wahl gehabt hätte. Normalerweise bekomme ich Bauchkrämpfe angesichts des Niedergangs der SPD (die Partei, die in den 90er Jahren in vorauseilendem Gehorsam den sogenannten Asylkompromiß mitverabschiedet hat und die in den letzten zehn Jahren die Schmutzarbeit der Konservativen erledigte, um für die Herrschenden bessere Bedingungen und größere Pfründe herauszuschlagen - ungeheuerlich!) oder muß brechen, wenn ich einige der Gestalten der sogenannten Sozialdemokratie in der Glotze sehe.

Schaut man sich allerdings den hessischen Ministerpräsidenten und seine Politik an, weiß man, daß es wirklich schlimmer geht. Mit der guten Frau Ypsilanti gab's zudem glatt eine sympathische Alternative. Die Dame hätte ich auch gewählt, wenn sie nur Blech geredet hätte - alles besser als Koch.

Das Problem für mich: Ich wohne in Baden-Württemberg, in dem Bundesland, das vom unfähigsten Ministerpräsidenten aller Zeiten regiert wird, von einem aalglatten Karrieristen, den die Intrigenspielchen der Jungen Union bis an die Spitze des »Muschderländles« geführt haben.

Aber wen stellt die SPD gegen einen solchen Typen immer wieder auf? Leute, die man erst recht nicht wählen kann ... eine Frau, die im Radio die »Orgasmuslüge« gesteht und ansonsten nur Machtinstinkt vorweisen kann.

Und da wundern sich die sogenannten Politikforscher, daß Leute zu Hause bleiben und am Wahltag lieber ausschlafen ,,,

4 Kommentare:

  1. Anonym12:57 AM

    Mischter Baden Württemberg, Oettinger himself, ist wirklich die grösste Zumutung aller Zeiten. Selbst MV wirkt gegen den wie ein ehrlicher Typ. Sein persönliches Denkmal baut er sich demnächst mit Stuttgart 21, dem unsinnigsten und nutzlosesten Projekt aller Zeiten!

    AntwortenLöschen
  2. Anonym10:08 PM

    Naja.... Wenn die SPD in Hessen plakatiert "JEDER KANN für Mindestlöhne stimmen" - und im Bundestag stimmen 193 von 222 SPD-Abgeordneten GEGEN einen Mindestlohn-Antrag (der LINKEN) mit SPD-eigenem (!) Wortlaut, dann ist die SPD faktisch unwählbar! Ich weiß nicht, warum diese Erkenntnis so schwer zu akzeptieren ist: Wir warnen nicht vor einem Autoritarismus in Deutschland - wir haben einen Autoritarismus!
    Manfred

    AntwortenLöschen
  3. @Manfred
    Schau dir einfach mal Bundestagsdebatten an, das ist Kindergarten pur. Wenn die einen was sagen werden sie von den anderen ausgebuht und wenn die dann ganau dasselbe sagen, dann wird kollektiv zurück gebuht. Und genau so ist es bei Abstimmungen, nur eigenen Anträge werden angenommen, alles andere abgelehnt, eigene Meinungen sind uninteressant und Abweichler werden zu Verrätern gemacht. Und das nicht nur bei der SPD, sondern bei allen Parteien.

    my 50ct. J.

    AntwortenLöschen
  4. Oh, Vorsicht! MV und die reaktionäre Generation, für die er stand, haben ganze Generationen von Jugendlichen traumatisiert (=ich fühle mich da auch zugehörig). Von Oettinger bekomme ich hier in Berlin immer nur die Pannen mit (die so selten nicht zu sein scheinen), aber ich kann nur sagen: MV was no fun, und seien wir alle froh, dass er und auch seine ganze alte Gang nichts mehr zu melden haben!

    Grüße, Andi.

    AntwortenLöschen

Leider ist es auch in diesem Blog nötig geworden, Kommentare vorher zu »filtern« und sie erst danach freizuschalten. Ich bedauere das sehr, möchte diese »Sicherungsfunktion« aber beibehalten. Dieser Blog soll keinen Menschen für Beleidigungen und anderes zur Verfügung stehen, die im Zweifelsfall tagelang online sein könnten.

Bitte habt dafür Verständnis - und nötigenfalls auch mal 24 Stunden oder länger Geduld.