2006 war ich im »Taranta Babu«, weil es mich nach meiner Lesung im »Fletch Bizzel« dahin verschlug. In diesem Oktober 2007 ging es mir ähnlich: Wir wurden aus dem »Fletch Bizzel«, dem Theater auf der anderen Straßenseite hinausgekehrt, und wandten uns ins »Taranta Babu«. Und da es diesmal einige Zeit dauerte, bis alle geschätzten zwei Dutzend Leute einen Stuhl fanden, nutzte ich die Zeit, mir das Café mit angeschlossener Buchhandlung - oder die Buchhandlung mit angeschlossenem Café? - einmal genauer anzuschauen.
Vom Café bekam ich so viel nicht mit: An diesem Samstag abend spielte eine Gruppe türkischer oder kurdischer Musiker mit allerlei Instrumenten eine melancholisch klingende Musik; leise und dezent und mit einem leicht traurigen Unterton. Ich saß mit Bekannten an einem Tisch, trank Bier aus der Flasche und redete übers Schreiben, über die Arbeit in einem Verlag, über Politik und Fußball - was man eben so macht, wenn man in einer Kneipe ist.
Die Buchhandlung finde ich immer noch imposant. Wie mir erzählt wurde, nimmt der Wirt/Buchhändler nur Titel in sein Programm, hinter denen er stehen kann. Dieses grundsätzlich politische Bewusstsein erklärt, warum es sehr viele Bücher zu politischen Themen gibt, zu Feminismus und Dritte-Welt-Problematik, zur Globalisierungskritik und zur Sozialpolitik, dazu philosophische Themen und natürlich Romane, von denen ich mir am liebsten die Hälfte gekauft hätte. Ergänzt wird das ganze durch ein umfassendes Angebot an Zeitschriften, zu denen wenig überraschend auch Blätter wie die »antifaschistischen nachrichten« oder die »Graswurzelrevolution« gehören.
Wie im letzten Jahr gefiel mir mein Aufenthalt im »Taranta Babu« sehr gut. Ein rundum sympathischer Ort, in dem ich mich - wohnte ich in Dortmund - sicher öfter aufhalten würde.
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