Als ich gestern von München zurück kam, fiel mir auf, wie viele junge Menschen in Karlsruhe unterwegs waren. Dutzende, nein, Hunderte von Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren strömten zu Fuß oder auf dem Fahrrad in Richtung Europahalle; die Straßenbahnen in diese Richtung waren alle voll.
Heute herrschte dasselben Bild. Der Grund: In der Günther-Klotz-Anlage tobt von Freitag bis Sonntag »das Fest«, die große Karlsruher Open-Air-Veranstaltung, die jährlich Zigtausende aus Süddeutschland und dem nahegelegenen Ausland anzieht. Für dieses Jahr rechnete man mit insgesamt 300.000 Besuchern – »umsonst und draußen« nannte man so etwas noch in den 80er Jahren.
Ohne mich allerdings. Schon im letzten Jahr verpaßte ich bewußt die Großveranstaltung, und das, obwohl ich sie jahrelang gern besucht hatte. Kein Wunder bei der Mixtur aus bekannten und unbekannten Bands.
Faithless und Asiandubfoundation, The Stranglers und Suzanne Vega, Simple Minds und New Model Army ... irgendwie spielte alles, was irgendwann mal Rang und Namen hatte, in Karlsruhe. Geile Sache.
Aber im Lauf der Jahre wurde aus einer Veranstaltung für einige tausend bis zehntausend Leute eine Großveranstaltung mit hunderttausenden. Wenn man irgendwann auf dem Festival-Gelände nicht mehr umfallen kann, weil es so voll ist, bleibe ich lieber daheim und schreibe.
Wobei es heute abend ohnehin regnete ...
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