Der Laden nannte sich "Old Commercial Room" und lag direkt in der Hamburger Innenstadt, direkt gegenüber des Langen Michels, wie die Einheimischen die olle Kirche gern nennen. Und alt wirkte auch das Restaurant, in das es mich bei meinem letzten Hamburg-Besuch verschlug: holzgetäfelte Wände, an denen die Bilder von Prominenten hingen, die von dem schon altgedienten Bekanntheitheitsgrad des Restaurants zeugten, dazu Tische und Stühle in schwerem Holz.
Das Essen schmeckte lecker, sogar das vegetarische Futter, das ich mir extra bestellen mußte. Durchaus kritisch bewertete ich das Turbinenöl, ein grünes Gesöff, das es kostenlos vom Haus gab, das durchaus Alkohol enthielt, ansonsten aber eher schlabberig schmeckte.
Kurzum: ein gelungener Abend, den ich mit viel Bier und drei Schnäpsen auch stilgerecht beging. Immerhin verzichtete ich auf den Labskaus, das Lokalgericht Hamburgs, für das der "Old Commercial Room" angeblich bekannt ist. Was ich bei den Kollegen auf dem Tisch sah – Hackfleisch, Spiegelei, Rote Beete und sonstiges Zeugs – reichte mir in der Kombination auch so.
Selbst ein Schwabe muß nicht alles gut finden, obwohl man es gratis bekommt.
Mönsch, Du wirst in den Old Commerical Room eingeladen? (*Vor Erfurcht fast auf dem Boden lieg*)
AntwortenLöschenÜbrigens, Labskaus sieht zwar so aus wie Second-Hand-Essen, ist aber, richtig zubereitet, richtig lecker. Hackfleisch ist da strenggenommen nicht drin - nach dem Old Commercial Room Rezept, das auf konspirativem Wege in meine Hände fiel, verwenden die dort gepökelte Ochsenbrust, die erst nach dem Kochen gehackt wird.
(Ich habe hier noch mehr Rezepte. Es gibt sogar eine vegetarische Variante.)
Gell, Martin, da ist auch ein Hamburger baff. Ein Beweis dafür, dass unsere neuen Partner in Hamburg wissen, wo man gut speist. (Das vegetarische Essen war aber auch okay, und die Schnäpse waren super, nur dieses Turbinenöl ... na ja.)
AntwortenLöschenGepökelte Ochsenbrust sieht auf den ersten Blick so aus wie Hackfleisch. Ich bitte meinen Irrtum zu entschuldigen.