Glaubt man den aktuellen Medienberichten – gestern im Fernsehen, heute in den Zeitungen –, geht es mit der politischen Karriere von Edmund Stoiber so langsam zu Ende. Mein Mitleid sollte sich in Grenzen halten: Der Kerl hat jahrzehntelang intrigiert und sich nach oben geschoben, mit Tricks und Fiesheiten hat er sich oben gehalten.
Die Politik seiner Partei steht für Ausgrenzung von Minderheiten und sonstigen Mist. Man windet sich in Grausen, wenn man Stoiber oder einer seiner bajuwarischen Schatten auch nur in der Glotzen stottern, singen oder reden sieht.
Gleichzeitig aber ist das genau ein Element, das ich im täglichen Fernsehprogramm nicht vermissen möchte: Stoibers Versuche, seriös zu wirken, sich von einem Stottersatz zum nächsten zu hangeln und dann irgendwo im rhetorischen Aus zu landen, sind einfach großartig. Sie sind unterhaltsam und peinlich zugleich; man meint, man müsse sich wegwerfen vor Lachen.
Und dieser tolle Kabarettist soll uns irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen? Da wird mir glatt mitleidig und schummerig zugleich zumute.
Mitleid für Ede. Eine Runde zumindest.
Zum Glück erkenne ich einen gewisse ironische Note an deinem Text, denn lustig ist das nicht und Mitleid verdient dieser Herr ganz sicher nicht! Mitleid verdienen wir, die nach Stoiber dann wohl Beckstein bekommen, der noch bescheuer...ähhh..beirischer ist....lasst uns diesen Freistaat endlich abspalten, von Deutschland wollen die eh nix wissen.....Separatisten soll man ziehen lassen....
AntwortenLöschenHi Klaus,
AntwortenLöschenich beobachte dieses Schauspiel mit Genuss. Einerseits Schmierentheater, andererseits spannendes Strategiespiel... Wagt sich jemand vor, und wer wird es sein? Setzt sich Stoiber doch nochmal durch, und mit welchen Mitteln?
Neulich war sogar erstmals kurz von der Opposition die Rede...
Grüße
Andi.
Genau das trifft es: Die Schmierenkomödie ist wirklich lustig, besser auf jeden Fall als irgendwelche Comedy-Sendungen in der Glotze ...
AntwortenLöschenWie heißt es so schön? Gestern stand er noch am Rande des Abgrunds, heute ist er einen Schritt weiter.
AntwortenLöschenEin Hoch auf die Bayern! Das war wirklich ganz großes Kino! Leider war der Schluss vorhersehbar. Problem-Ede hatte gegen seine Häscher nicht den Hauch einer Chance.
Ich frag mich wie lange, bzw. ob überhaupt, wirklich ein protestantischer Franke bayrischer Ministerpräsident werden wird. Ich mein, immerhin behaupten doch die ganzen Franken sie wären gar keine Bayern ;)
AntwortenLöschenEinmal, wirklich nur einmal hatte auch ich Mitgefühl mit Stoiber: 2002, Abend der Bundestagswahl. Die CDU lag leicht vorn, Ede griff vor laufenden Kameras zum Sekt-Glas und wollte die "Union" feiern lassen. Einmal hatte er die Hosen runter, die Emotionen raus gelassen, aber schließlich hat Schröder doch noch gewonnen...
AntwortenLöschenDas Theater geht ja nun auch nach seinem Abschied weiter. Großes Kino, wie Beckstein und Huber die Posten auskarten und den Seehofer (geschwächt durch sicher eine von ihnen lancierte Pressemeldung) vor vollendete Tatsachen stellen.
@kongo
AntwortenLöschenGEnau da hab ich mich so gefreut, dass der Stoiber sich zu früh gefreut hat, ich kann es gar nicht beschreiben. Mir klingt dieses "Wir haben gewonnen!" noch heute in den Ohren, und ich hab sowas von gelacht und mich zugegebenermaßen gefreut das dem nicht so war. Der Stoiber hätte nicht nur die Hochrechnungen der ARD folgen sollen, die immer PRO CDU/CSU sind, sondern auch mal das ZDF einschalten sollen, das meist etwas SPD-lastiger ist......Hätte ihm einiges erspart....