15 April 2006

Gescheitert!


Ich hab's mal wieder versucht: Wieder einmal las ich einen literarischen Roman. »Man will ja mitreden können« oder so.

In diesem Fall traf es einen Roman des mehrfach preisgekrönten Schriftstellers Arno Geiger, der das Wunderkind der deutschen Literatur ist und wirklich alle nur erdenklichen Preise und Lobreden der letzten fünf Jahre kassierte. Sein Buch »irrlichterloh« lag vier Jahre lang als Taschenbuch bei mir zu Hause herum – die freundliche Lektorin von dtv hatte es mir geschenkt –, bis ich es mir endlich vornahm.

Nach vierzig von nicht mal 200 Seiten gab ich auf. Gegenwartsprosa mit gedrechselten Dialogen, ohne daß auf den Seiten auch nur was passiert. Einige nette Ideen – der Held ist einer, der nachts mit der Spraydose loszieht und Schilder beschmiert – reißen die kreuzlangweilige Story nicht aus dem Sumpf der Langweilerliteratur heraus.

Ich gebe zu, daß es garantiert an mir liegt, daß ich damit nichts anfangen kann. So anspruchsvolle Literatur ist einfach nichts für mich, das ist eine traurige Tatsache. Ich habe »Irrlichterloh« in die Altpapiertonne geworfen, da gehört es hin.

Und ich werd' mich eben weiterhin ans Triviale halten müssen ...

2 Kommentare:

  1. Salut Klaus,

    na, ein Scheitern bringt doch keinen Leser zu Fall, oder? Und selbstverständlich habe ich in besserquäkender, aber hoffentlich nicht unhöflicher Weise einen literarischen Roman zur Hand, von dem ich glaube, dass er dir womöglich gefallen könnte. (Und nein, er stammt nicht von Thomas Mann ;-) )
    Tilmann Rammstedt: "Wir bleiben in der Nähe".
    Bevor ich endlos über ihn schwafele, hier ein Link (hoffentlich klappt das auch): www.perlentaucher.de/buch/22345.html

    Kein erfolgreiches (wir sind ja nicht beim Hürdenlauf) sondern ein genussreiches Lesen.

    lg
    Ten.

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  2. Ha! Das Vertrauen in die Hochliteratur hat übrigens am Wochenende Joseph Conrad wiederhergestellt: "Herz der Finsternis" ist großartig, ein einziger Sog an Worten!

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