23 September 2024

Zwei nicht wählbare Männer

Nach den Wahlen in Brandenburg sind die Journalisten nicht nur im deutschsprachigen Raum wieder auf Ursachenforschung: Warum kann eine AfD auf bald dreißig Prozent, auch wenn sie außer Hass und Hetze nichts zu bieten hat? Wie schafft es die SPD, gegen jeglichen Trend ein achtbares Ergebnis zu erzählen? Und so weiter.

Ich betrachte die Welt aus meinem subjektiven Winkel und versuche erst gar nicht, objektiv an das Thema heranzugehen. In einem Jahr ist die Bundestagswahl, und zur Wahl stehen im Prinzip zwei ältere Herren, die beide relative Chancen haben, zum Bundeskanzler gewählt werden.

Derzeit schanzen alle dem CDU-Kandidaten die besten Chancen zu. Friedrich Merz hat zwar noch nie »anständig« gearbeitet, und er hat keinerlei Erfahrung als Minister – aber er kann gut reden, und er wirkt intelligent genug. Trotzdem ist es traurig, dass eine Volkspartei wie die CDU nur so einen recht alten Mann als Kandidaten aus dem Hut zaubert, der außer Populismus bislang nichts zu bieten hat.

Wobei der Kandidat der SPD, unser amtierender Bundeskanzler, genauso alt wirkt. Olaf Scholz wird für mich immer der Typ sein, der die Proteste in Hamburg brutal zusammenschlagen ließ – dafür hat er sich nie rechtfertigen müssen. Und er ist immer der Typ, der beim Cum-Ex-Skandal zumindest … ähm … nicht hundertprozentig die Wahrheit gesagt hat.

(Früher hätte ein Politiker für solche Verfehlungen den Hut nehmen müssen. Heute macht man ihn zum Bundeskanzler. Und das bei den Sozialdemokraten! Das muss man nicht verstehen.)

Es ist wohl unausweichlich: 2025 wird das Jahr werden, in dem ich wieder die Grünen wählen werde. Nicht weil ich sie gut finde. Sondern einfach deshalb, weil die anderen Parteien und Kandidaten in einem Ausmaß unwählbar sind, dass ich es selbst verblüffend finde. Schon irgendwie hart.

1 Kommentar:

  1. Da bin ich ganz bei dir, ich finde auch beide unwählbar. Aber bei mir werden es nicht die Grünen werden, meine Stimme wird wohl an Volt gehen. Ich mag den Begriff "Altparteien" ja nicht, aber ein wenig frischer Wind und einfach das Gefühl, wir versuchen es mal anders, würde mir gefallen. Es gibt eben doch Alternativen neben der Alternative, die nie eine war.

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