18 September 2024

Im Ödland von Südaustralien

Paul Hirschhausen ist ein redlicher Polizist. In einer sehr ländlichen Region im südlichen Australien geht er seiner Arbeit nach. Er kümmert sich um alleinstehende Rentner, er hilft einem Kind, das in einem überhitzten Auto feststeckt, und er sorgt dafür, dass örtliche Wichtigtuer nicht zu wichtig werden. Doch dann metzelt jemand die Pferde einer Einheimischen nieder – und kurz darauf gibt es einen Mord … 

»Hope Hill Drive« ist der zweite Roman, den Garry Disher über seinen Hirschhausen geschrieben hat, der im Roman fast durchgehend immer als »Hirsch« bezeichnet wird. Die ländliche Region, in der sich alles abspielt, schildert der Autor mit Sachkenntnis und Liebe zum – immer knapp gehaltenen – Detail; man kann sich die Szenerie richtig gut vorstellen.

Es tauchen viele Personen auf, die im Verlauf des Romans fast alle irgendwie wichtig werden. Sie stecken in verschiedenen Beziehungen fest, sie sind miteinander verwandt oder untereinander verstritten. Dazu kommen die Komplikationen mit höheren Polizeibehörden in der nahe gelegenen Stadt oder sogar in der Metropole – der Fall wird immer komplexer und faszinierender.

Seinen Roman fängt Disher mit viel Ruhe an. Sein Held fährt mit dem Auto durch die Gegend, er guckt sich die Leute an, er spricht mit ihnen. Es wird zu viel Alkohl getrunken, hinter heruntergekommenen Fassaden lauert die Gewalt, und langsam wird klarer, wer mit wem welches Verhältnis hat.

»Hope Hill Drive« ist ein ausgesprochen gelassener Polizeikrimi, der zwar auch Action-Elemente aufweist, sich aber auf Szenen mit sozialer Realität, klare und toll formulierte Dialoge sowie knappe Beschreibungen konzentriert. Am Ende ist das Gesellschaftsbild eindeutiger, es werden auch mehrere Täter festgestellt – ein starker Roman, den man im übrigen ohne jegliche Beziehung zum ersten Band der Serie lesen kann.

1 Kommentar:

  1. Informationen zu »Hope Hill Drive« sowie einen Blick ins Buch gibt es unter anderem auf der Seite des Unionsverlages, wo der Roman veröffentlicht worden ist.
    Hier:
    http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=8383

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