Im September 1981 hatte sich mein Leben wieder einmal gedreht: Nachdem ich im Vorjahr eine Lehre begonnen und sie zu Beginn des Jahres 1981 abgebrochen hatte, ging ich nach den Sommerferien wieder in die Schule. Ich besuchte die elfte Klasse eines Wirtschaftsgymnasiums. Parallel dazu hatte ich in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Kontakte in der Science-Fiction-Szene aufgebaut und kannte nun viele Leute – mein Ausgleich zur dörflichen Existenz.
Mit meinem Egozine »Der Freak« versuchte ich, einen Gegensatz zu meinem doch eher seriösen Fanzine SAGITTARIUS zu schaffen. Ich fand mich offenbar ziemlich »flippig« und ausgefallen; in diesem Fanzine schrieb ich viel über die Unmengen von Bier, die ich mit anderen trank, über allerlei Musik und andere Themen, weniger über Science Fiction oder Fantasy.
Schaue ich mir heute die Ausgabe vier an, die per Umdruckverfahren hergestellt wurde und die ich im September 1981 unter die Leute brachte, ist mir das teilweise sehr peinlich. Der Klaus N. Frick von damals hat nur wenig mit dem heutigen Klaus N. Frick zu tun – es sind halt doch einige Jahrzehnte vergangen.
Einen Schwerpunkt bilden die Con-Berichte. Ich hatte im Sommer sowohl das Fest der Fantasie in Marburg als auch den StuCon in Stuttgart besucht. Über beide Veranstaltungen schrieb ich recht ausführlich, wobei ich mehr über die Mengen von Bier erzählte als über das Programm.
Das war damals bei »fannischen Fanzines« so üblich; wer cool sein wollte – ohne dass man diesen Begriff benutzte –, schrieb eher über die Anreise sowie über Essen und Trinken und weniger über das Programm. Das Programm war etwas für die seriösen Fans, und zu denen wollten ich und einige andere zersauste Jugendliche nicht gehören.
Ich habe durchaus meine Probleme, die sechs Seiten der Ausgabe vier von »Der Freak« heute zu lesen. Mir ist klar, dass ich sie damals bewusst so schrieb. Heute würde ich mein Augenmerk auf andere Dinge richten. Aber heute bin ich auch ein alter Sack und kein aufmüpfiger Jugendlicher mehr …
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