Der Roman spielt in einer recht nahen Zukunft. Der Krieg in der Ukraine ist vorüber, aber noch nicht sehr lange, spielt allerdings auch keine Rolle mehr. Nach wie vor stehen sich Russland und die westlichen Mächte sehr kritisch gegenüber – die Astronauten und Wissenschaftler weltweit arbeiten jedoch gern zusammen. In dieser Lage werden bemannte Flüge zum Mars geplant, eher behutsam und mit einem gewissen Vorlauf.
Doch dann muss auf einmal alles beschleunigt werden: Man entdeckt auf dem kleinen Mond Phobos ein Objekt, das eindeutig künstlich ist. Es ist klar, dass Außerirdische auf dem Trabanten des Mars etwas hinterlassen haben.
Auf einmal wird der Wettlauf zum Mars entschiedener und auch aggressiver geführt. Und während die Astronauten der verschiedenen irdischen Machtblöcke auf ihre Reise durch das Sonnensystem gehen, rüsten sich die Militärs auf der Erde zum atomaren Schlagabtausch …
Im Wesentlichen erzählt Phillip P. Peterson seine Geschichte auf zwei Handlungsebenen: Die Astronautin Jenny Nelson möchte unbedingt ins All fliegen, ist aber anfangs überhaupt nicht bei der Mannschaft, die für die weite Reise ausgebildet wird. Ihr Lebenspartner ist ein Manager bei der Raumfahrtbehörde und reist ständig um die Welt.
Während sich ihre persönlichen Beziehungen immer mehr lockern, was der Autor sehr glaubhaft schildert, entwickelt sich ihre jeweilige Karriere weiter. Am Ende halten die beiden über den Abgrund von Millionen und Abermillionen von Kilometern hinweg den Kontakt zueinander. Das wiederum könnte tatsächlich helfen, einen großen Konflikt zu verhindern.
Der Autor weiß, wovon er schreibt. Als Ingenieur hat er sich mit Trägerraketen und Satelliten beschäftigt, er kennt die technischen Details ebenso wie die Abläufe innerhalb der entsprechenden Behörden und Firmen. Man kann als Leser stets davon ausgehen, dass die von Peterson geschilderten Szenen so auch wirklich stattfinden könnten – sie wirken in jeder Szene echt und nachvollziehbar, und die Figuren mit all ihren Problemen machen auf mich einen plastischen Eindruck.
Die Zusammenhänge und technischen Erläuterungen vermittelt Peterson ohnehin so, dass man als Leser jederzeit folgen kann. Das geschieht durch Dialoge und knappe Beschreibungen. Und weil der Autor ständig zwischen den verschiedenen Schauplätzen wechselt, gelingt es dem Autor, auch Besprechungen oder einen eigentlich langweiligen Flug durchs All spannend zu schildern.
Tatsächlich ist »Janus« ein sehr spannender Roman. Er fesselte mich über die 384 Seiten – weil mich die Figuren und ihr Verhalten interessierten. Wer packende Science Fiction aus der nahen Zukunft mag, die mit der »Wirklichkeit« spielen, dürfte an »Janus« ebenfalls seine Freude haben.
Erschienen ist der Roman bei Fischer Tor; das Paperback gibt es für 18,00 Euro, das E-Book für 16,99 Euro. Bestellen kann man ihn überall im Buchhandel, selbstverständlich können Versender wie der PERRY RHODAN-OnlineShop »Janus« ebenfalls ausliefern. Und wer sich ein wenig einlesen will, dem empfehle ich die Leseprobe auf der Internet-Seite des Verlags.
(Diese Rezension habe ich bereits im Januar auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht; hier kommt sie aus dokumentarischen Gründen.)
Weitere Informationen zu »Janus« sowie eine Leseprobe gibt es auf der Internet-Seite der S. Fischer Verlage.
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