Es ist ein ungewöhnliches Buch, doch seine Lektüre lohnt sich: Zwei Autorinnen, die sich anfangs nicht kennen, beginnen damit, sich Briefe zu schreiben. Was sie bei den ersten Briefen nicht ahnen können: Die Corona-Pandemie bringt nicht nur ihre Welt ziemlich durcheinander, und später bricht der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine aus.
Yirgalem Fisseha Mebrahtu stammt aus Eritrea und schreibt Gedichte, war in ihrer Heimat aber auch als Journalistin tätig. Als politischer Flüchtling lebt sie heute in München. Einige ihrer Texte sind mittlerweile in deutscher Sprache erhältlich.
Ihre Briefpartnerin ist hierzulande bekannter: Tanja Kinkel veröffentlichte zahlreiche Romane und Sachbeiträge, ihre Werke wurden auf der Bestsellerliste verzeichnet und mit Preisen bedacht. Sie und ich haben auch schon zusammengearbeitet.
In ihren Briefen beschäftigen sich die beiden Autorinnen mit unterschiedlichen Themen. Ihre Briefe beschäftigen sich selbstverständlich mit den aktuellen Problemen und Themen unserer Zeit. Sie äußern sich zu Corona und zum Krieg, immer wieder aber geht es auch um die Unterschiede ihrer Herkunft, die direkten Einfluss auf ihre schriftstellerische Arbeit haben: Während Tanja Kinkel im friedlichen Bayern aufwuchs, wurde Yirgalem Fisseha Mebrahtu von Kind an mit einer Diktatur konfrontiert.
Der Briefwechsel ist lesenswert, man erfährt über beide Autorinnen mehr. Man liest so ein Buch allerdings nicht am Stück, sondern immer mal wieder den einen oder anderen Brief.
»Freiheit in Briefen« ist als 180 Seiten umfassendes Paperback erschienen, hat die ISBN 978-3-949554-14-8 und kostet 18,00 Euro. Ich find's vor allem für Menschen interessant, die »hinter die Kulissen« bei Autorinnen und Autoren blicken wollen.
Informationen zu »Freiheit in Briefen« gibt es auf der Internet-Seite von Akono, einem Verlag, der sich auf Literatur aus Afrika spezialisiert hat.
AntwortenLöschenHier:
https://akono.de/product/freiheit-in-briefen-zwei-autorinnen-im-dialog/
Wer mehr über Yirgalem Fisseha Mebrahtu erfahren möchte, kann die Wikipedia und einen Beitrag dort als Ausgangspunkt für weitere Recherchen nehmen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Yirgalem_Fisseha_Mebrahtu