Als ich meinen Roman »Vielen Dank, Peter Pank!« im Sommer 1994 erstmals plante, war er nur für eine Veröffentlichung im »Zap« gedacht. Trotzdem hatte ich Überlegungen, die weit in die Zukunft reichten. Darüber schrieb ich schon an verschiedenen Stellen; hier kommt der letzte Teil dieses Rückblicks.
Mir war bei der Planung bereits klar, dass die Haupthandlung »in weiten Teilen depressiv geprägt« sein würde; das sollte aber auch meine Sicht auf die Punk-Szene des Jahres 1986 sein: viele Drogen, viele kaputte Leute. Aus diesem Grund sollte der Roman »viele zerstörerische Aktionen« enthalten.
Ich plante aber weiter: »Damit das nicht zu negativ rüberkommt, müssen die positiven Segmente in der Rückblend-Ebene auftauchen.« An meine eigene Überlegung hielt ich mich allerdings selbst nicht gut genug.
Deshalb skizzierte ich folgendermaßen: »Diese Ebene zeigt, wie Peter Punk überhaupt zum Punk kam, damals 1977 bis 1979, wie er als junger Punk in Stuttgart No-Future-Aktionen am laufenden Band machte, wie ab 1982 die jungen Punks mit ihren ›lächerlichen Nietenjacken‹ kamen und die älteren Punks auch verschreckten, wie die Szene in Stuttgart bereits ab 1983 anfing, ins Drogen-Umfeld abzukippen, wie Peter Pank immer mehr in den Kreislauf aus Alkohol und No-Future-Denken hineinsteuerte, wie er sogar meinte, mit der Bundeswehr dagegensteuern zu können, und sich dadurch immer mehr ins Loch brachte. Die Rückblend-Ebene landet irgendwann im Herbst 1986, also an dem Punkt, an dem die Haupthandlung anfängt.«
Davon setzte ich immerhin einen Teil um, wie sich später zeigen sollte. Im ersten Band nehmen die Rückblenden gut ein Viertel des Romans ein, vielleicht auch ein Drittel. Bei den späteren Bänden ließ ich sie ausfallen, weil ich lieber eine stringente Handlung haben wollte.
Mir fiel wohl selbst auf, dass nicht einmal mein Konzept in diesen Phasen besonders positiv klang. »Was auf den ersten Blick jetzt auch depressiv klingen mag, ist es natürlich nicht«, schrieb ich deshalb. Bei den Rückblenden sollen also auch einzelne Personen mit ihren »Schicksalen« dargestellt werden, und das müsse »beim besten Willen nicht negativ« sein.
Offensichtlich hatte ich vor, nicht nur über Peter Meißner alias Peter Pank zu schreiben, sondern auch andere Figuren in den Fokus zu rücken. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich das nicht getan habe. Der Roman und seine Folgebände wären dann vielleicht »literarischer« geworden, aber es wäre etwas ganz anderes herausgekommen …
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