Als ich mit der Lektüre des Romans »Der Tod, der vom Leben träumte« anfing, fand ich die ersten Seiten richtig interessant. Die Autorin – es handelt sich um ihr Erstlingswerk – präsentiert eine Idee, die nicht schreiend originell ist, die sie aber gut umsetzt und die wirklich neugierig macht.
Ihre Hauptfigur ist eine Art Todesengel, der Menschen tötet, während er sie insgeheim verachtet. Als Todesdiener sorgt er dafür, dass Menschen ums Leben kommen und dann in die »anderen Bereiche« entschwinden. Doch dann fängt er an, sich für eine Frau zu interessieren … das Weitere kann man sich denken.
Leider kam ich nicht so weit. Auf Seite 55 gibt es einen kurzen geschichtlichen Rückblick. In diesem Rückblick erwähnt die Autorin einen Todesdienet namens Adolf, der in Massen getötet habe; das Ganze spielt 1944, und ein amerikanischer Bomberpilot spielt ebenfalls eine Rolle.
Hm.
Man kann mich da gern einen Spießer nennen oder jemanden, der phantastische Literatur zu ernst nimmt. Aber diese Parallele zum Dritten Reich und zu Adolf Hitler, der auf einmal kein Mensch mehr ist, sondern eine Art Diener des Todes, war für mich nicht mehr erträglich. Mir ist auch schleierhaft, wie diese zumindest geschmacklose Parallele vom Verlag veröffentlicht werden konnte.
Gab es da kein Lektorat, das die Autorin auf den Ausrutscher hinwies? Keine Ahnung.
Für mich war an diesem Punkt die Lektüre beendet. Keine Ahnung, wie die phantastische Idee weiter betrieben wurde. Klar erinnerte mich das Ganze ein wenig an die »Bobby Dollar«-Lektüre von Tad Williams, aber ich fand’s am Anfang durchaus erfrischend geschrieben. Nach Seite 55 wollte ich nicht mehr.
Das Buch verschenkte ich danach – man muss ja auch nicht alles zu Ende lesen.
Informationen zu »Der Tod, der vom Leben träumte« gibt es natürlich auf der Internet-Seite des Weltenbaum-Verlags; möge sich jede/r seine oder ihre eigene Meinung bilden.
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