Heute vor fünfzig Jahren begann die arabischen Nachbarn mit ihrem Großangriff auf Israel. Die gegnerischen Armeen nutzten die Tatsache, dass ganz Israel seinen höchsten jüdischen Feiertag beging, und griffen von allen Seiten aus gleichzeitig an. Der Rest ist Geschichte, den muss ich hier nicht referieren.
Es war der erste Krieg, von dem ich bewusst etwas mitbekam. Ich war noch keine zehn Jahre alt und ging in die Grundschule. Aber dass Israel in einem großen Krieg steckte, das blieb uns Kindern nicht verborgen. Jeden Tag waren die Zeitungen voll mit Kriegsberichten, und die Erwachsenen redeten darüber. Bei vielen kamen wohl die Kriegserinnerungen hoch.
Wenn wir Kinder durch den Wald und über die Wiesen stromerten, redeten wir über alles mögliche. Es war das erste Mal, dass Politik und Krieg ein ernsthaftes Thema in unseren Gesprächen waren. Wir wurden langsam älter, und wir merkten es noch nicht.
In meiner Erinnerung waren die Erwachsenen moralisch auf der israelischen Seite und hofften, dass diese den Krieg gewinnen möge. Erst später wurde mir klar, dass es Erwachsene gab, die den Angriffskrieg allen Ernstes als »Befreiungskampf« verstanden und sich als Antiimperialisten auf die Seite der Angreifer stellten. In meinem sozialen Umfeld bekam ich davon nichts mit.
Im Gedächtnis ist mir ein Nachbar geblieben, ein damals schon alter Mann. »Die Israelis werden diesen Krieg gewinnen«, sagte er mir einmal. »Sie sind das auserwählte Volk, und Gott wird ihnen zur Seite stehen.« In meiner kindlichen Naivität widersprach ich ihm natürlich nicht …
Wer sich für den Krieg interessiert, kann sich auch Bücher kaufen. Ich empfehle den kurzen Blick auf die Wikipedia, die einen guten Einblick ermöglicht.
AntwortenLöschenHier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jom-Kippur-Krieg
Ist es nicht bemerkenswert, wenn nicht gar bedenklich, dass angesichts der am 07.10. begonnenen neuen Angriffe der Hamas in keinem Medium, in keiner Nachricht, in keiner Meldung, nirgendwo auch nur ein Wort zu diesem wenig schönen, aber doch bemerkenswerten Jubiläum verloren wird.
AntwortenLöschenUnd dabei betrifft das damals wie heute nicht nur Israelis.
Mir fiel auch auf, wie wenig das »Jubiläum« erwähnt wurde. Ganz unter den Tisch fiel es nicht; ich hatte ja auch nur aufgrund eines Artikels daran gedacht. Und als die Berichte zu den Hamas-Angriffen kamen, wurde dann doch häufig auf die fünfzig Jahre verwiesen.
AntwortenLöschenAber es sieht wirklich so aus, als ob die bundesdeutsche Presse nicht so richtig gut über die Entwicklung im Nahen Osten informiert sei. (Nicht, dass ich es wäre. Aber ...)