Ich sprach am Freitag, 28. April 2023, mit vielen Leuten, es waren sicher Dutzende. Man traf sich ja auch ständig: Bei meinen Spaziergängen von Termin zu Termin kam ich durch die unterschiedlichsten Gänge auf der Leipziger Buchmesse, und dort stieß ich an jeder Ecke auf Bekannte: Autorinnen und Autoren, Grafiker, Verlegerinnen, Journalisten, persönliche Freunde, Comic-Künstler, Hörbuchmacher, Fan und so weiter.
Der Tenor war oft derselbe: »Wir sind so froh, dass wir uns wieder auf der Messe sehen.« Wegen der Corona-Pandemie hatten wir uns zumeist drei Jahre lang nicht gesehen. Manche Leute waren grauer geworden, andere hatten kräftig zugenommen, einige hatten sich stärker verändert, als ich mir vorher hätte vorstellen können.
Aber überall herrschte eine positive Stimmung. Auch die Leute, die durchaus – wenn man nachbohrte – über wirtschaftliche Probleme zu berichten hatten, erzählten von ihren positiven Empfindungen, von ihrem Glauben, dass es wieder aufwärts gehen könnte. Sie erzählten mir von Projekten und von Träumen.
Am Ende des Tages konnte ich kaum noch sprechen. Ich hatte zu wenig getrunken, zu wenig gegessen sowieso und viel zu viel geredet. Und weil ich keinen »eigenen« Messestand hatte, war ich die ganze Zeit herumgestanden und hatte meine Termine stehend absolviert – es gibt auf der Messe schon immer viel zu wenig Sitzgelegenheiten.
Ich überlege mir für 2024, einfach einen Klappstuhl mitzubringen ...
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