Es fällt mir schwer, den Charme zu beschreiben, der zu den Theaterstücken Gardi Hutters gehört. Die Clownin steht seit über vierzig Jahren auf der Bühne, ich sah schon einige ihrer Stücke an, und am Freitag konnte ich mir »Die Souffleuse« im Theaterhaus Stuttgart zu Gemüte führen.
Die Handlung ist einfach zu erklären: Gardi Hutter spielt in ihrem Ein-Personen-Stück eine Souffleuse, die in einem Theater arbeitet, die beispielsweise bei Opern mitwirkt, die aber auch unter der Bühne wohnt. Sie plagt sich mit dem schlecht riechenden Füßen der Schauspieler, den schlecht gesungenen Liedern und dem manchmal seltsamen Publikum herum, hat sich aber in vielen Jahren in ihrem Dasein eingerichtet.
Dann aber wird das Theater geschlossen; alle ziehen in ein neues Haus um. Die Souffleuse wurde allerdings bei alledem vergessen. Und so bleibt ihr nach all den Jahren nichts anderes übrig, als den Ausbruch aus der bisherigen Existenz zu wagen.
Eine Inhaltsangabe gibt nicht das wieder, was Gardi Hutter auf der Bühne liefert. Sie kommt praktisch ohne Worte aus; ihre Präsenz ist intensiv. Manchmal bietet sie schlicht Situationskomik, manchmal aber ist das Ganze durchaus tiefsinnig – man macht sich als Zuschauer seine eigenen Gedanken über das persönliche Hamsterrad des Lebens, in dem ja alle mehr oder weniger festsitzen.
Wie immer fand ich Gardi Hutter klasse. Ich lachte viel, und am Ende ging ich mit einem beschwingten Gefühl aus dem Theatersaal hinaus. Das ist und war immer etwas Besonderes …
Wer sich unter »Die Souffleuse« von Gardi Hutter so gar nichts vorstellen kann, mag mit diesem YouTube-Filmchen einen Eindruck bekommen – es ist leider ein wenig unscharf und auch inaktuell:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=llhLXV6_NHI