Die Leute, die am Samstagmittag unter wuchtigem Trommelwirbel durch die Innenstadt von Karlsruhe zogen, waren ein echt bunt gemischter Haufen: weiße, mittelalte Bürger, die meisten eher normal aussehend, einige Ökos, einige Rechtskonservative. Vorne weg liefen Leute mit einem Transparenz, auf für Frieden geworben wurde, dazwischen kam die Trommlertruppe, die ich schon von mehreren Umzügen der Coronaleugner her kannte.
Eigentlich waren die Slogans eindeutig: »Frieden schaffen – ohne Waffen!« wurde skandiert. Unter diesem Slogan war auch ich in den frühen 80er-Jahren auf die Straße gegangen; damals gegen die Aufrüstung durch Atomraketen. Doch mit den Demonstranten von damals hatte diese Demonstration nichts zu tun.
»Frieden mit Russland« wurde gefordert, die Freiheit für den inhaftierten Coronaleugner Michael Ballweg ebenfalls. Die meisten Leute trugen keine Transparente, einige kamen mir von den Umzügen der Coronaleugner und des »Widerstands« Karlsruhe bekannt vor.
Die Kundgebung sah ich mir nicht an, mir genügte der Zug der 400 Leute – so schätzte ich –, der sich über die Kaiserstraße bewegte. Konkrete Aussagen bekam ich auch also keine mit. Aber ich vermutete schwer, dass mich der übliche Mix aus Unsinn und Verschwörungstheorien nicht weiter schockiert hätte ...
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