Zu den Bands, die in den 90er-Jahren für eine tüchtige Renaissance des Deutschpunk sorgten, zählten Popperklopper aus dem Rheinland. Mir war die Band damals zu stumpf, textlich wie musikalisch mochte ich sie nicht – höre ich mir im Abstand vieler Jahre aber die Platte »Wer sich nicht wehrt ...« an, stelle ich fest, dass die gar nicht schlecht ist.
Klar ist das alles ruppiger Deutschpunk, der nicht gerade originell ist – und auch 1997 bei Erscheinen der Platte nicht originell war. Die Band bolzt sich durch die Stücke, schnell und aggressiv, ein idealer Sound für heftigen Stiefel-Pogo und alles andere als Musik für feinsinnige Gemüter.
Manche Reime sind schlicht, »klar« kommt auf »wunderbar« oder »gewesen« auf »Wesen«. Das hört sich manchmal so an, als hätte man mit einem Reimlexikon gearbeitet oder hätte die Reime von alten Deutschpunk-Stücken – etwa von Normahl – übernommen. Auch hier gilt: nichts für feinsinnige Gemüter.
Andererseits ist das alles konsequent: Die Band knallt und rattert auf allen Stücken der Platte, sie macht Deutschpunk in der Tradition der frühen 80er-Jahre, und davon weicht sie keinen Millimeter ab. Wenn ich ab und zu eine tüchtige Dosis vom »echten« Deutschpunk haben möchte, muss ich Popperklopper nicht unbedingt aus dem Hirn streichen ...
Die Band POPPERKLOPPER hat nicht nur ihre neuen Platten – die ja schon anders und besser klingen – bei Bandcamp eingestellt, sondern auch ihre Frühwerke; hier geht’s zu »Wer sich nicht wehrt …«:
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