Wenn es eine Spielart von Punk gibt, die immer ein wenig konservativ klingt – außer bei den ganz alten Stücken um 1980 und 1981, als alles frisch war –, ist es wohl eindeutig Oi!: Die Musik läuft meist eher in einem mittleren Tempo, die Texte sind nicht zu kompliziert, und die Band ruft immer mal wieder Oi! ins Mikrofon. Manchmal ist aber genau das die Musik, die ich an manchen Tagen sehr gern höre.
Dann lege ich eine Platte auf, bei der ich mir sicher sein kann, dass die Band nicht zu textlichen Ausfällen neigt. In diesem Fall griff ich zu Guts’n’Glory; die fünf nicht mehr ganz so jungen Skins und Punks stammten aus Hannover. Einige von ihnen hatten vorher bei der hervorragenden Band Souls On Fire zusammengespielt – bei Guts’n’Glory setzten sie vor allem auf klassischen Oi! in mittlerer Geschwindigkeit.
Die Langspielplatte »Here To Stay« wurde 2008 aufgenommen und ist richtig gut: kein Hochgeschwindigkeitssound, aber das hätte ich auch nicht erwartet, stattdessen rockige Melodien und ein Sänger, der nicht brüllt und keift, sondern mit ordentlichem Wumms seine Textzeilen von sich gibt. Das klingt nicht unbedingt nach breitbeinigem Männlichkeitsgehabe und dem Verherrlichen von Alkohol oder Straßengewalt.
In den englischsprachigen Texten geht es vor allem um alltägliche Themen, die gewissermaßen erzählt werden. »Me and the boys« lungern halt auf der Straße herum, erleben dort allerlei Dinge, und davon singt die Band. Das ist letztlich ein wenig konservativ – nichts Neues in Oi!hausen also. Aber das hat ja auch niemand erwartet.
Wenn man ein bisschen bei YouTube guckt, findet man einige Stücke von Gut's'Glory; hier beispielsweise das Lied »Another Wasted Life« von der hier von mir vorgestellten Platte:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=CYGlp1tMAl4
Huhu
AntwortenLöschenKönnte ich auch mal wieder anhören,hab die destination cd auch.Gefällt mir.