Ich mag die Comics des französischen Künstlers Patrick Prugne: Sein aquarellhafter Stil verbindet sich mit einem Sinn für historische Details. Vor allem seine Darstellungen der Kriege, die französische und englische Soldaten sowie indianische Verbündete im Nordamerika des 18. Jahrhunderts führten, sind eindrucksvoll. Mit »Vanikoro« geht er in die Südsee – trotzdem ist es ein Comic, der in die bisherige Reihe mit »Frenchman« oder »Pawnee« passt.
Erzählt wird von zwei französischen Fregatten und ihrer Besatzung. Beide Schiffe stranden bei einem Sturm im Jahr 1788 an einer Südseeinsel; bis heute weiß niemand, was aus den Menschen an Bord geworden ist. Patrick Prugne greift in seinem Comic die historischen Tatsachen auf – alle Franzosen, die eine Rolle spielen, gab es wirklich – und verbindet diese mit einer packenden Handlung.
Die französischen Matrosen, Forscher und Soldaten kommen in Kontakt zu den Eingeborenen der Insel, es entwickeln sich Konflikte, es gibt Tote. Wie sich das Verhältnis zwischen den einzelnen Gruppen zuspitzt und wie es sich am Ende auflöst, das erzählt Prugne in spannenden Szenen, die mir völlig realistisch vorkommen.
Wie gut der Künstler recherchiert hat, zeigt er im Anhang. Seine Skizzen stellen historische Details und Gerätschaften dar; die Häuser der Inselbewohner sind ebenso nachgearbeitet worden wie die Ausrüstung der Franzosen.
Erneut begeistert mich der Stil: Prugne malt im Prinzip Aquarelle, die eine packende Situation ebenso zeigen wie ein Landschaftsbild oder einen Sturm auf dem Ozean. Er ist in der Lage, in seinem speziellen Stil alle Details zu präsentieren. Es lohnt sich, die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlags anzuschauen!
Ein wunderschöner Comic: toll gezeichnet, spannend erzählt, hervorragend gedruckt und ausgestattet.
Eine Leseprobe zu »Vanikoro« sowie weitere Information zu diesem Comic gibt es auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages.
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