Zu Recht wird Herbert W. Franke, der im Sommer 2022 verstorben ist, als einer der Klassiker der deutschsprachigen Science Fiction betrachtet. Viele seiner Geschichten und Romane vor allem in den 60er-Jahren waren wegweisend. Dass der Autor tatsächlich auch einfache Science-Fiction-Abenteuer veröffentlichte, belegt »Planet der Verlorenen«.
Das Werk wurde 1963 erstmals veröffentlicht, als Taschenbuch in der Reihe der Goldmann Weltraum Taschenbücher. Der Name des Verfassers: Sergius Both – es schien, als sei es Herbert W. Franke ein wenig zu peinlich, eine so schlichte Geschichte unter seinem wirklichen Namen zu veröffentlichen. 1987 wurde der Roman ein zweites Mal verlegt, dann unter dem echten Namen. Seit 2016 liegt er im Rahmen der Werkausgabe zu Herbert W. Franke im Verlag p.machinery vor, und diese Ausgabe habe ich nun endlich gelesen.
Die Geschichte ist rasch erzählt. Ein Abenteurer, der mit seiner Rakete die Galaxis durchstreift, stößt auf eine Welt, auf der sich die Station von seltsamen Wissenschaftlern befindet, abgeschnitten vom restlichen Universum. Banditen tauchen auf, die diese Station angreifen wollen, ein seltsamer Journalist ist mit seiner eigenen Rakete in der Gegend, und irgendwie scheint es auch noch um eine Krankheit zu gehen, für die nur ein bestimmter Wunderheiler eine Lösung weiß.
Tatsächlich ist »Planet der Verlorenen« ein Werk, wie es in der damaligen Zeit häufig als Heftroman veröffentlicht wurde. Die Handlung ist sprunghaft, der Held überlegen. Liebeleien spielen am Rand eine Rolle, die Wissenschaftler sind weltfremd, das Militär wenig einfühlsam, die Gangster brutal (und erhalten am Ende die verdiente Strafe). Es wird gerannt und gekämpft, gebrüllt und geflogen.
Das alles wird vom Autor durchaus unterhaltsam serviert. Franke wusste 1963 bereits, wie man eine flotte Geschichte erzählt. Ich finde gut, dass sie im Rahmen dieser Werkausgabe veröffentlicht wurde, und ich habe sie gern gelesen. Es ist aber ein Science-Fiction-Roman, der nur für Freunde dieser etwas altmodischen SF-Ausrichtung vergnüglich ist.
Klares Fazit: nett und klassisch, aber nicht mehr.
Auf der Internet-Seite von p.machinery gibt es einige weitere Hinweise zu »Planet der Verlorenen«; darüber hinaus kann man auf dieser Seite auch mehr über die Gesamtausgabe erfahren.
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https://www.pmachinery.de/unsere-bucher/androsf-die-sf-reihe-des-sfcd/androsf-band-61-70/franke-herbert-w-planet-der-verlorenen
Im Rahmen der Franke Werksausgabe finden sich in "Das Gutenberg-konzil" ein Exposé fuer einen nicht fertiggestellten Jugendbuchroman und ein langes Romanfragment, wie "Planet der Verrueckten" eine knallige Abenteuer SF Story...Herbert W. Franke konnte also auch anders und rückblickend ist "Planet der Verrueckten" nicht ganz das literarische schwarze Xchaf im umfangreichen Werk Frankes
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