Wenn in diesen Tagen öfter mal die politisch-gesellschaftliche Situation in Chile im Radio oder in der Zeitung erwähnt wird, bietet es sich an, die dazu passende Musik zu hören. Das ist in diesem Fall die Band Piromanos del Ritmo, die aus Santiago, der Hauptstadt von Chile, stammte. Die Band machte rabiaten, schnellen Hardcore-Punk, der unglaublich bollert und kracht. Das kann ich mir echt nicht jeden Tag anhören.
Um Sommer 2005 wurde die CD »Nosotros Tenemos El Fuego« eingespielt, die dann Ende der Nullerjahre auch bei einem deutschen Label veröffentlicht wurde. Sie enthält 18 Stücke mit heftigem Geboller, mit Geschrei und Geprügel.
Wer eine Schublade dafür sucht, möge die Platte unter Grindcore einsortieren, was meiner Ansicht aber falsch wäre. Das klingt eher wie der englische Hard-Core (nur echt mit Bindestrich) in der Mitte der 80er-Jahre, also Bands wie Chaos U.K.
Manche Stücke weisen »moshige« Phasen auf, bei denen ich mir auch gut einen wuchtigen Pogo vorstellen kann; manche Stücke sind einfach nur rasend schnell und werden wütend herausgebrüllt. Die Texte – meiner CD lag dankenswerterweise eine Übersetzung ins Englische bei – sind eindeutig: Es geht um Polizeigewalt, um den Kapitalismus, aber auch um die Atom-Katastrophe von Tschernobyl oder das Leben in der Stadt.
Der knallige Sound der Piromanos del Ritmo hat sicher seine Gründe. Man braucht die entsprechende Wut im Bauch, um so eine Musik zu fabrizieren. Und ich brauche die entsprechende Stimmung, um mir diesen Hexenkessel an Wut anhören zu können …
Jemand hat die Platte »Nosotros tenemos el Fuego« von den Piromanos del Ritmo komplett bei YouTube eingestellt; dort kann man sie sich anhören.
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https://www.youtube.com/watch?v=tAeTeqS8NXY