Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«
Ich mochte das »P 8« in der Nordstadt sehr: In den Räumlichkeiten besuchte ich immer wieder gern Punkrock- und Hardcore-Konzerte, trank mein Bier und hatte einmal sogar eine Lesung darin. Häufig sehr krachige, manchmal auch melodische Musik, meist sehr angenehmes Publikum und eine sehr lockere Umgebung: Niemand störte sich daran, wenn im Freien ein Lagerfeuer brannte – die nächsten bewohnten Häuser befanden sich in einer ordentlichen Entfernung.
Mein letztes Konzert im »P 8« besuchte ich Ende 2019. In den Pandemie-Monaten gab es immer wieder Veranstaltungen dort, die ich aber mied. Und so war ich auch bei der Abschiedsveranstaltung nicht dabei. Das »P 8« in der jetzigen Form ist nämlich Geschichte.
Das Bild zeigt das Gelände, auf dem sich das die Gebäude befanden, zu denen das »P 8«, allerlei Werkstätten, eine Freie Schule und auch eine eher seltsame Kneipe, bei der laute Schlagermusik lief, gehörten. Sie wurden mittlerweile alle abgerissen, auf dem Gelände sollen Wohnblocks entstehen. Ich kann nur hoffen, dass es auch Wohnungen für Normalverdiener geben wird, nicht nur Luxuspaläste.
Das Gelände sieht derzeit traurig aus. In der Luft hängt die Erinnerung an krachige Konzerte. Und ich freue mich sehr, dass die aktiven Leute vom »P 8« in neuen Räumlichkeiten gerade einen neuen Veranstaltungsort aufbauen.
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