»Es gibt so viel zu sagen« – hektisch hetzt die Stimme über den nach zerbrechendem Glas klingenden Synthie-Sound, in den sich eine verstimmte Gitarre und ein ruppiges Schlagzeug mengen. Leider gibt es über die Band Croox gar nicht so viel zu sagen; die Musiker machten anfangs der 80er-Jahre zwei Langspielplatten und versanken danach – zumindest für mich – spurlos im Musiker-Nirwana.
Dabei ist die Platte »Geld her« aus dem Jahr 1981 durchaus interessant. Es war die zweite Langspielplatte der Band aus Düsseldorf, und sie war extrem typisch für eine Zeit, in der sich Punk und Neue Deutsche Welle längst getrennt hatten, in der aber die NdW noch nicht das Millionengeschäft geworden war wie ein Jahr oder zwei Jahre später.
Musikalisch sind die neun Stücke echt abwechslungsreich; man spürt buchstäblich die Freude am stilistischen Experiment. Die Synthie-Töne quieken und pfeifen, das Schlagzeug klingt stets überzogen und hektisch, auch die Gitarre wirkt eher stressig. Das ist keine glattgebügelte Musik, das ist sperrig und flutscht nicht gleich ins Ohr; Stücke wie »Frisch Fleisch« sind aber durchaus tanzbar.
Bei den Texten geht es um Party, um die neue Elektronikzeit, auch mal um Liebe und vor allem immer wieder um »Moderne Krankheiten« oder »Die schnelle Mark«. Die Band und ihre Texte sind nicht politisch, aber es ist den Stücken anzuhören, dass die Musiker wussten, in welcher Welt sie lebten.
Es gibt Gründe, warum Croox auf den vielen »NdW«-Zusammenstellungen nie zu hören sind; dafür ist und war die Band nicht glatt genug. Aber die »Geld her« ist eine sehr typische Platte für das Jahr 1981, die sich auch mehr als dreißig Jahre danach noch gut anhören lässt.
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