Jemand lobte mich vor einiger Zeit – am Rande eines Konzerts, also deutlich vor der Pandemie – für meinen Fortsetzungsroman »Der gute Geist des Rock’n’Roll«, der im OX-Fanzine veröffentlicht wird. Ich würde ganz gut darstellen, wie sich das Altern für einen Punk anfühlt, der sich langsam an das bürgerliche Leben gewöhnt. Darüber freute ich mich sehr.
Ich selbst führte ja nie ein »echtes« Punk-Leben, was immer das sein soll, weil ich ja eigentlich immer arbeitete. Trotzdem versuche ich, die Gegensätze zwischen dem Punkrock im Kopf und einer relativ normalen Arbeit auch in diesem Roman abzubilden. (Junge Punks, die noch bei ihren Eltern wohnen, haben einen andere Attitüde, als Mit-Dreißiger, die versuchen, ihre alten Ideale nicht zu verleugnen.)
Das zeigt sich auch in der aktuellen Folge 34 meines Romans, die in der Ausgabe 159 des OX-Fanzines veröffentlicht worden ist. Anfangs versucht mein Ich-Erzähler noch, sich ein wenig als Antifa-Kämpfer aufzuführen – wenngleich nur in Gedanken –, dann aber landet er in einer Büro-Unterhaltung, die ihn vor einige Schwierigkeiten setzt.
Dieses Gespräch ist natürlich völlig erfunden. Aber ich weiß noch gut, wie schwer ich mich in den 90er-Jahren tat, mich in die Regeln eines Büros einzugliedern. An den Wochenenden war ich auf Chaostagen oder sportlichen Demos, unter der Woche besuchte ich ständig Konzerte, und tagsüber versuchte ich, meiner Arbeit nachzugehen. Das klappte nicht immer … und vielleicht kann ich die Gedanken von damals in meiner Geschichte umsetzen.
Informationen zur Ausgabe 159 des OX-Fanzines finden sich auf der entsprechenden Internet-Seite. Hier:
AntwortenLöschenhttps://www.ox-fanzine.de/shop/hefte-und-download/ox-magazine/ox-fanzine-nr-159
(Das OX braucht übrigens noch viele Abonnenten. In Zeiten wie dieser ist es für eine Musikzeitschrift noch schwieriger als sonst.)