Mit dem siebten Teil der »Rick Master«-Gesamtausgabe liegt ein Sammelband vor, der zwar auch gut unterhält, aber insgesamt kein Meisterwerk darstellt. Der Grund ist meiner Ansicht nach der, dass die Fälle zu vertrackt sind, unterm Strich zu überladen und damit zu unlogisch: Die Täter haben stets höchst komplizierte Motive und ebenso komplizierte Vorgehensweisen, für die es keine nachvollziehbare Begründung gibt.
Das fällt vor allem beim dritten Teil des Bandes auf; dabei handelt es sich um drei Kurzgeschichten, die zusammenhängen und als »Das teuflische Trio« eine Einheit bilden. Vier Drehbuchautoren bilden eine Bürogemeinschaft, drei von ihnen wollen Verbrechen begehen und kündigen sie an. In der Folge versucht der Detektiv Rick Master diese Verbrechen zu verhindern, scheitert jeweils am Anfang und kann am Ende den Verbrecher dingfest machen. Warum die drei Herren das alles anzetteln und wieso sie derart an die Öffentlichkeit drängen, ist für den Leser kaum erklärbar.
Aber so war das vielleicht zu Beginn der 70er-Jahre, als diese Geschichten erstmals veröffentlicht wurden. Krimis wurden komplizierter, die Freude des Publikums galt den abgedrehten Fällen, den ungewöhnlich geschilderten Morden und dem überirdisch klugen Detektiv. Warum sollte sich das bei einem Comic nicht auch auswirken?
Im ersten Fall – »Im Zeichen der Angst« – spielt die Handlung in Südfrankreich. In einem Ferienort geschehen seltsame Verbrechen, an den jeweiligen Schauplätzen findet man hinterher Horoskope. Dazu spielen örtliche Rocker eine Rolle, eine junge Frau reist per Anhalter und gerät in Probleme ... da beeinflust also der Zeitgeist den Comic.
Und im zweiten Fall steht ein alter Freund des Detektivs im Zentrum, der sich als Pechvogel erweist und vom Unglück geradezu verfolgt wird. »Der Pechvogel« ist auch der Titel der Geschichte. Aber in Wirklichkeit spielen irgendwelche finsteren Mächte im Hintergrund ihr Spiel, und am Ende wird klar, dass es einen sehr komplizierten Plan gibt, in dem der Pechvogel eigentlich eine wichtige Rolle hätte einnehmen sollen.
Gut gezeichnet sind die Geschichten wie immer, unterm Strich sind sie auch spannend erzählt. Es sind typische »Rick Master«-Geschichten, aber ihre übertriebene Komplexheit nervte mich bei der Lektüre tatsächlich ...
Zum siebten Band der »Rick Master«-Gesamtausgabe gibt es auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages weitere Informationen sowie eine Leseprobe:
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