Den Morgen begannen wir mit einem Roman: »Wasteland«, der von Judith C. und Christian Vogt verfasst worden ist. Kathrin Lange und ich hatten beide das Buch gelesen und stellten es als ein Beispiel vor, wie sich unterschiedliche Themen der politisch-gesellschaftlichen Diskussion in einen phantastischen Roman einarbeiten lassen. Wie immer ging es auch an dieser Stelle darum, genauer auszuloten, welche Möglichkeiten die phantastische Literatur hat. (Am Rand sprachen wir zudem über »Die Götter müssen sterben« von Nora Bendzko; ein Beleg dafür, dass Fantasy auch feministisch darherkommen kann.)
Am Abend hatten wir erneut ein allgemeines Thema mit weiterführender Diskussion. Wie rassistisch sind die Figuren und Völker im »Herrn der Ringe«? Kann man die Trilogie heute noch lesen, oder sollte man sie eher ignorieren? Und was heißt das für Menschen, die heute schreiben und veröffentlichen wollen?
So richtig einig wurden wir uns in der Runde nicht; nur in einem klaren Punkt: Heute müssen sich Autorinnen und Autoren einfach ihre Gedanken darüber machen, wie sie Menschen anderer Hautfarbe darstellen, und sie sollten pauschale Zuordnungen vermeiden. Aber klar: Jeder kann alles schreiben, diese Freiheiten bleiben einem ja unbenommen.
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