20 September 2021

Beim 0815 am Fass

Dass ich durch die Sträßchen und Gassen von Freinsheim spazierte, war mehr einem Zufall geschuldet. Aber immerhin konnten wir noch einen der schönen Tage in diesem Spätsommer ausnutzen und eine kleine, nein, eine winzige Stadt in der Pfalz betrachten. Alte Häuser, schmuck hergerichtet, schöne Straßen, alles sehr geruhsam. Außer uns waren noch einige andere Touristen unterwegs; an der alten Stadtmauer und in mancher Gasse waren wir allein.

Beim geruhsamen Spazieren kommt man doch ins Schwitzen und bekommt Hunger. Also entschlossen wir uns spontan, ein Gartengrundstück zu betreten, das sich als Biergarten entpuppte. Der Name »0815« klang zuerst nicht so brillant, aber es hatte nichts mit der Roman-Trilogie und den Verfilmungen zu tun – wie es sich herausstellte, handelt es sich um ganz profan um ein Geburtsdatum.

Wir saßen an einem Fass, das als Tisch diente, und tranken ein wenig Wein; dazu gab es leckeren Flammkuchen. Es lief angenehme Musik, weder zu laut noch zu leise, und die Gesellschaft rings um uns herum war bunt gemischt: Einheimische wie Touristen, Junge wie Alte, Männer wie Frauen. Es herrschte eine angenehme Stimmung, sehr gelassen alles.

Wir genossen den Wein und den Flammkuchen; alles schmeckte gut. Und als wir gingen, um einen letzten Spaziergang durch Freinsheim zu unternehmen, nahmen wir uns vor, das Städtchen und das »0815« auf die Liste von Örtlichkeiten zu setzen, die man auch »nach Corona« noch spontan besuchen könnte.

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