20 Juli 2021

Ein Science-Fiction-Dreiteiler, der mich nicht überzeugte

Von dem argentinischen Comic-Zeichner Juan Gimenez habe ich im Verlauf der Jahre immer wieder Comics gesehen, bei denen mich sein künstlerischer Stil faszinierte: Gimenez schafft es, so zu malen, dass jedes Bild für sich zu einem Kunstwerk wird. Das Weltraum und seine Weiten, fremde Planeten und Außerirdische werden bei ihm zu teilweise beeindruckenden Bildern. Bei dem Comic-Dreiteiler »Segmente« konnte mich allerdings nichts überzeugen.

Vielleicht liegt es an der Handlung. Die Geschichte beginnt im Jahr 2814, in einer Zeit, in der sich die Menschen in der Milchstraße ausgebreitet haben. Man hat das Sternenreich in sogenannte Segmente unterteilt; ist ein Mensch sieben Jahre alt, wird er getestet und dann auf eine bestimmte Welt geschickt. Dort wird er für den Krieg, die Kunst oder die Arbeit erzogen und bleibt den Rest seines Lebens in dem für ihn bestimmten Segment.

Doch natürlich geht das nicht gut; es rührt sich Widerspruch. Zudem scheint ein genetisches Problem vorzuliegen – die gesamte Menschheit steht kurz davor, einfach auszusterben. Einige Verschwörer schmieden einen waghalsigen Plan ...

Soweit die Inhaltsangabe für drei Comic-Bände, die eigentlich nach einer Fortsetzung verlangen – der dritte Band endet mit einem Cliffhanger –, die mich aber nicht sonderlich interessieren dürfte. Das liegt sicher an der wirren Handlung und an einem Weltenbau, an dem so gut wie nichts stimmt.

Richard Malka, der Autor der Geschichte, hatte offenbar großen Spaß daran, etwa den Planeten der Lust oder den Planeten des Krieges auszugestalten. Ein Interesse daran, seinen Kosmos sinnvoll zu definieren, hatte er nicht.

Mal geht es um eine Galaxis, dann um das ganze Universum, mal bilden sieben Planeten das Sternenreich, dann sind es wieder ganz viele. Geschwindigkeiten oder Entfernungen im All interessieren den Autor auch nicht im Geringsten. Und warum die Menschheit innerhalb von wenigen Monaten aussterben wird, erklärt er nicht.

Irgendwann nervte mich das grenzenlos; ich wollte nur noch wissen, wie die Geschichte zu Ende geführt wird, und war beim Cliffhanger nach dem dritten Band echt enttäuscht. Leider ist die Grafik ebensowenig überzeugend: Gimenez weiß, was er tut, normalerweise zumindest, aber diesmal sind die Menschen häufig Zerrbilder, und die Action wirkt sehr gekleckst.

Insgesamt haben mich die drei Bände von »Segmente« nicht überzeugt, weder erzählerisch noch künstlerisch. Das ist Geschmackssache, und man kann sich ja durch einen Blick auf die Internet-Seite des Splitter-Verlages und die dort vorhandene Leseprobe selbst ein Bild machen. (Schöne Comic-Bände sind's ja allemal. Aber das ist bei diesem Verlag eh eine Selbstverständlichkeit.)

1 Kommentar:

  1. Auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages stehen natürlich Leseproben zur Verfügung. Hier ist die zum ersten Band von »Segmente«:

    https://www.splitter-verlag.de/segmente-bd-1-lexipolis.html

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