Lüsterne Schauspieler, ein Schmuckstück aus dem alten Ägypten, ein verwickelter Fall: Ich habe nach längerer Zeit mal wieder ein »John Sinclair«-Hörspiel angehört. Konkret handelt es sich um die Folge 39 der Reihe »Sinclair Classics«. Sie trägt den Titel »Die Killerpuppen« und basiert auf dem gleichnamigen Roman, der 1976 in der Reihe der »Gespenster-Krimis« erschienen ist.
Ganz eindeutig handelt es sich um die Umsetzung eines sehr klassischen Heftromans. Die Dialoge sind trocken und lakonisch, John Sinclair als Inspektor beschäftigt sich gern mit dem Grillen von Würstchen, macht sich – das ist sicher neu hinzugefügt – auch über Tofu-Würste lustig und versucht ansonsten, bei einem Nachbarschaftsstreit zu ermitteln.
Gruselromane aus den 70er-Jahren finde ich heute eigentlich durch die Bank unlesbar. Faszinierend ist jedoch immer wieder, wie es Dennis Ehrhardt schafft, aus den klassischen Geschichten moderne Hörspiele zu machen. Das gilt auch hier: Klar ist die Geschichte um die Killerpuppen, die durch einige Überraschungen gekennzeichnet ist, ziemlich trivial; es geht um Eifersucht und Mord, um Schauspieler und ihre Marotten.
In Form eines Hörspiels ist das aber spannend. Es gibt Action, die mit den entsprechenden Geräuschen unterstützt wird; Schockeffekte werden erzählerisch gut eingesetzt. Dabei entsteht ein treibender Rhythmus, der die Geschichte mit viel Tempo vorantreibt. Ich hörte ihr mit viel Interesse zu, und ich wollte beständig wissen, wie es weitergeht und was hinter den monströsen Killerpuppen wirklich steckt.
Eine solche Umsetzung muss man erst mal hinbekommen – kein Wunder, dass die »John Sinclair«-Hörspiele bei Lübbe-Audio nach wie vor so erfolgreich sind und ihre Freunde nicht nur bei den »Alt-Fans« finden …
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