Ich habe Bash! ja nie live gesehen, dabei spielte die Band aus Krefeld in den Nullerjahren sich wirklich den Hintern blutig, kreuz und quer durchs Land und bei allen möglichen Anlässen. Umso besser ist es, sich dann Jahre danach halt immer mal wieder die Platten anzuhören: 2002 veröffentlichte die Band ihre »Cheers & Beers«, die ich mir als schicke Picture-LP zulegte.
Musikalisch ist das Oi!-Punk, der mal mit deutschen und mal mit englischen Texten aufwartet. Der Sound ist schlicht und rumpelig, aber teilweise mit guten Melodien und unterm Strich sehr gelungen. Für mich geht das gut ins Ohr, da wackle ich automatisch mit. Einige alberne Ausfälle wie »Fuchs, Du hast die Gans gestohlen« muss man als Zuhörer halt verkraften; da versuchte die Band, auch einen musikalischen Witz zu lang auszubreiten.
Textlich bleibt man auf der sicheren Seite: In beiden Sprachen geht es mehr ums allgemeine Leben, gibt es sarkastische Blicke auf das eigene Leben (»Wir haben immer Sommer, die Sonne scheint uns aus dem Arsch«), werden das Leben mit der Band und der Suff thematisiert Das hat man schon oft gehört, die Band bringt es aber sarkastisch auf den Punkt.
Bei einigen Stücken war Claus mit von der Partie, der in den 90er-Jahren als Sänger der Band Knochenfabrik recht bekannt geworden war. Seine charakteristische Stimme prägt manches Stück, auch die Texte hören sich teilweise schwer nach ihm an. Eine insgesamt sehr ordentliche Platte, die man sich auch zwanzig Jahre danach ohne Probleme anhören kann (sieht man vom einen oder anderen Ausfall ab …)
Das Label RilRec hat die Bash!-Platte »Cheers & Beers« bei Bandcamp eingestellt; dort kann man es anhören und herunterladen. Hier:
AntwortenLöschenhttps://rilrec.bandcamp.com/album/cheers-beers