Eine Band, die sich in den Zehner-Jahren den Namen Teenagefrust gibt, ist schon mal auf der richtigen Seite, finde ich. Bereits 2013 erschien die EP der Band aus Hannover, sie trägt den hübschen Namen »deutschland halt's maul« und klingt dann doch genau so, wie man es erwartet.
Sechsmal bollern die vier jungen Männer aus Hannover wütenden Deutschpunk mit fetter Hardcore-Kante auf die Welt los. Das ist alles andere als Studenten-Punkrock, sondern nach vorne gebolzter Sound, der kaum eine Pause kennt: wütend und ruppig gespielt, dazu ein Sänger mit ziemlich viel Gebrüll. Ein guter Soundtrack zum Lederjacken-Springerstiefel-Pogo.
(Skurril sind die immer wieder eingeblendeten Sprüche, bei denen ich nicht weiß, wo sie aufgenommen worden sind. Auf der Straße? Beim Punk-Konzert?)
Textlich bleibt die Band ebenfalls auf der eindeutigen Seite: Man kotzt sich gegen deutsche Verhältnisse aus, ärgert sich über Techno-Mucke bei Demos oder lobt die DIY-Qualitäten der Punk-Szene, äußert sich auch allgemein zu gesellschaftlichen Verhältnissen. Bei aller knallig-rotzigen Attitüde sind die Texte punkig und klar.
»Das Volk, heißt es dann am Stammtisch / muss sich endlich wieder wehren / und aus Worten werden Taten / aus der Mitte kommt der Tod« – so heißt es im Stück »Minus Siebzehn Grad Soziale Kälte«. Das ist zwar nicht gerade gut gereimt, inhaltlich aber ganz schön zutreffend: Wenn die Band das Stück im Mai 2013 aufgenommen hat, entspricht das einem Blick in die Jahre nach 2015/16 ...
Wer sich für die Band Teenagefrust interessiert, findet die Platte sicher noch beim einen oder anderen Mailorder. Oder guckt bei Bandcamp; dort sind drei Stücke der EP zu finden:
AntwortenLöschenhttps://teenagefrustpunk.bandcamp.com
Alle Stücke der Platte »Deutschland, halt’s Maul« wurden auch bei YouTube eingestellt – hier geht es zur Playlist:
https://www.youtube.com/playlist?list=PL0oKiWO-cvYSqwK9YNEW_R0D5ZogRjwQh