Ich mag die Science-Fiction-Romane von Nancy Kress; unter anderem würde ich die »Bettler«-Trilogie der Autorin nach wie vor und jederzeit empfehlen. In der Edition Irle erschien vor einigen Jahren der Roman »Hundewahn« in Form einer limitierten Hardcover-Ausgabe; weil mich interessierte, was Nancy Kress schreibt, kaufte ich mir das Buch.
Um es gleich zu sagen: Das ist keine »echte« Science Fiction. »Hundewahn« ist ein immens spannender Thriller, in dem – wie der Titel schon andeutet – Hunde eine wesentliche Rolle spielen, gleichzeitig aber auch Terror im weitesten Sinne und ein wenig religiöser Fanatismus. Ich fand ihn sehr spannend, ich flog geradezu durch die Seiten.
Eine ehemalige FBI-Agentin, die mit einem Araber verheiratet war, hat nach vielem Hickhack das FBI verlassen und wohnt seitdem in einem kleinen Ort in den USA. Dort drehen auf einmal die Hunde durch. Die Tiere verändern sich, was man an ihren Augen feststellen kann, und greifen die Menschen an; es kommt zu Verletzungen und dann zu Todesfällen.
Die Agentin arbeitet mit einem Tierkontrollbeauftragten zusammen, um herauszufinden, was dahintersteckt. Offensichtlich gibt es einen Bezug zum toten Mann der ehemaligen Agentin. Die ungleichen Partner versuchen, nicht nur den Kampf gegen die wahnwitzigen Hunde zu führen, sondern auch herauszufinden, was hinter dem »Hundewahn« steckt. Letztlich geht’s wirklich um eine große Gefahr, von der noch niemand etwas ahnt …
Nancy Kress kann schreiben, und das zeigt sie auch bei diesem Thriller. Die Autorin steigt schnell in die Handlung ein. Sie zeigt die beiden Hauptfiguren, sie präsentiert das Thema – und dann folgen sehr viele sehr spannende Szenen aufeinander. Ich kannte von der Autorin bereits Science-Fiction-Romane, weshalb ich davon nicht überrascht wurde: Mit flotten Dialogen und gelegentlicher Action treibt sie die Handlung schnell voran, die Perspektiven wechseln von Kapitel zu Kapitel.
Im Prinzip ist »Hundewahn« also ein ganz klassischer Thriller mit leichtem Science-Fiction-Charakter – der Roman spielt praktisch übermorgen –, so dass man sich echt wundern muss, dass sich keiner der großen Verlage für das Thema interessiert hat. Vielleicht sind in Deutschland Hunde einfach derart beliebt, dass man lieber nicht ein Buch veröffentlicht, in dem die Tiere als gefährlich und mordlüstern beschrieben werden.
Den Roman fand ich also ziemlich klasse. Was mich nervte, war die hohe Zahl an Fehlern. Das Buch ist als limitierte Hardcover-Version – nur 250 Exemplare – in der Edition Irle erschienen und kostet schon eine ordentliche Summe. Da empfinde ich es als sehr anstrengend, wenn es haufenweise Rechtschreibfehler aller Art gibt, wirklich auf jeder Seite. Schon klar: Es handelt sich um einen kleinen Verlag, und da entschuldige ich vieles. Trotzdem schmälerten die vielen Fehler den Lesegenuss sehr.
Hier geht es zur Internet-Seite der Edition Irle und zu ihrem Buchangebot, genauer gesagt, zu dem Buch »Hundewahn«:
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