Mit seinen Geschichten um den abenteuerlustigen Lanfeust, der über die Welt Troy zieht, ins All vorstößt und am Ende wieder seine Abenteuer auf seinem Heimatplaneten erlebt, hat Christophe Arleston seit den Nuller-Jahren einen schönen Comic-Erfolg erzielt. Die Fantasy-Geschichten, die in einer sehr gelungenen Neuauflage beim Splitter-Verlag veröffentlicht worden sind, bieten eine muntere Mixtur aus Schwert und Magie, einer Prise Erotik und viel Humor, der häufig auch die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet.
Eine der beliebten Nebenfiguren der Serie ist Cixi, eine lebenslustige junge Frau, die zwischendurch die eine oder andere charakterliche Wandlung durchmacht. Wer die Serie kennt, weiß Bescheid; allen anderen muss ich das nicht im Detail erklären.
Mit »Cixi von Troy« gibt es eine drei Bände umfassende Miniserie, die die Hauptserie ergänzt. Bei Splitter ist sie als ein dicker Hardcover-Band erschienen, den ich dieser Tage zu Ende gelesen habe.
In der ziemlich abwechslungsreichen Geschichte erzählt Christophe Arleston, der Autor der »Troy«-Geschichten, wie Cixi zuerst zur Piratin wird, sich dann zur Geliebten eines mächtigen Mannes hochschläft, um dann als erbitterte Kämpferin für die Freiheit in den Untergrund zu gehen. Was sich in der Zusammenfassung ein wenig skurril anhört, wird im gesamten Comic aber durchaus schlüssig erzählt.
Arleston spart nicht an den Elementen, die seine Comics schon immer ausgezeichnet haben: Es gibt hübsche Fantasy-Ideen, es gibt eine Prise Erotik, es gibt sehr groben Humor und witzig verbrämte Brutalität. Wer den Comic als sexistisch brandmarkt, hat sicher nicht unrecht – junge Frauen werden gern in »pikante« Situationen gebracht, aus denen sie sich aber immerhin teilweise effektvoll befreien können.
Für die Zeichnungen sind Olivier Vatine und Adrien Floch verantwortlich, die sich in der Welt von Troy schon sehr gut auskennen. Es ist also auch keine Überraschung, dass ihre Bilder teilweise großartig, meist aber sehr gelungen sind. Sie setzen die turbulente Handlung klasse in Szene, da kann man nicht meckern.
Seien wir ehrlich: Wer die »Lanfeust«-Geschichten kennt, für den ist dieser Band eine gelungene Ergänzung. (Wer es genau wissen möchte: Die Geschichte ist zwischen den Bänden 6 und 7 der Serie »Lanfeust von Troy« anzusiedeln. Dort würde sie von der Chronologie sehr gut passen.)
Wer sich auf der Fantasy-Welt Troy nicht gut auskennt, wird nicht alle Anspielungen und Hinweise verstehen, die Geschichte allerdings trotzdem verstehen. Ein Muss ist diese Gesamtausgabe von »Cixi von Troy« allerdings nicht.
Eine Leseprobe sowie weitere Informationen zu »Cixi von Troy« gibt es auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages. Hier:
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