Die Geschichte kann ich schnell erzählen: Pagnol ist Jahrgang 1895, und in diesen beiden Romanen erzählt er von seiner Kindheit in der Provence, in der recht unschuldigen Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Mit seinen Eltern und einem Freund, den er in den Ferien kennenlernt, verbringt er seine Tage zwischen den Felsen eines Bergmassivs; es ist eine Geschichte über Kindheit und Jugend und die Träume, die man in jungen Jahren nicht nur hat, sondern auch auslebt.
In »Das Schloss meiner Mutter« werden ganz nebenbei auch Klassengegensätze thematisiert: Um zu ihrem kleinen Haus in den Bergen zu kommen, muss die Familie des kleinen Marcel einen riesigen Umweg nehmen. Ein kürzerer Weg wäre möglich, aber dazu muss man illegal durch die Gärten wohlhabender Menschen schleichen. Diesen Weg nutzt die Familie immer öfter – bis ihnen ein übereifriger Wächter auf die Spur kommt ...
Die Comic-Version wurde von Serge Scotto und Eric Stoffel erstellt. Die beiden haben aus dem biografischen Roman eine kürzere Version gemacht, die aber den Geist des Originals in die neue Zeit überträgt. Beeindruckend sind auch diesmal die Illustrationen von Morgann Tanco: Landschaften und Menschen, Tiere und Pflanzen, eindrucksvolle Wolken am Himmel und dramatische Szenen am Boden – alles wirkt stimmungsvoll.
»Das Schloss meiner Mutter« ist als Roman wie als Graphic Novel ein wunderbares Werk. Wer eine gelungene Roman-Adaption im Stil einer grafischen Erzählung lesen möchte, ist hier bestens beraten. Ein Blick in die Leseprobe – steht auf der Internet-Seite des Verlages zur Verfügung – hilft hier weiter.
Toller Comic, nicht nur für Freunde Südfrankreichs! (96 Seiten im Hardcover. Für 19,80 Euro beim Splitter-Verlag. Hier noch die ISBN: 978-3-95839-532-9.)
Auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages ist neben verschiedenen Informationen auch die schöne Leseprobe zu »Das Schloss meiner Mutter« zu finden.
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