Manchmal versacken bei mir die Dinge: Romane landen in Stapeln ungelesener Bücher, Platten stehen ungehört in einer Ecke, Comics verstauben in einem Stapel. Das ist peinlich, aber angesichts meines Lebenswandels und meiner Arbeitszeit kaum zu ändern. Immer wieder bin ich dann verblüfft, was ich alles finde und lese ...
Ein Beispiel dafür ist der Comic »Dieb der Diebe«, der nun doch schon einige Jahre auf dem Buckel hat, den ich aber erst dieser Tage las. Den fand ich packend erzählt und auch ziemlich gut gezeichnet; ich las den ersten Band der Serie, der hierzulande von Panini veröffentlicht worden ist.
Worum es geht? Ein Einbrecher will eigentlich aus seinem bisherigen Gewerbe aussteigen, aber es stellen sich ihm bei seinem Rückzug aus dem Gangsterleben viele Hindernisse in den Weg. Er muss sich mit der Polizei ebenso herumschlagen sowie mit ehemaligen Kampfgenossen, und das alles ist mit viel Ärger verbunden ...
Die gelungene Geschichte, die sehr temporeich erzählt wird, stammt von Robert Kirkman – unterstützt durch Nick Spencer –, der mit einigen seiner Comics sehr erfolgreich wurde. Richtig bekannt wurde er durch »The Walking Dead«, wobei die wenigsten Serienzuschauer gewusst haben dürften, dass es sich um die Verfilmung eines Comics handelt. Kirkman veröffentlichte darüber hinaus eigene Comics im Eigenverlag und lieferte umfangreiche Arbeiten für Marvel. Der Mann weiß also, wie man Comics so erzählt, dass sie spannend und modern sind und trotzdem nicht die Leser überfordern.
Seine Geschichte ist dynamisch, sie bietet eine Reihe von ungewöhnlichen Wendungen und packt einen als Leser über die gesamte Distanz hin. Die Zeichnungen von Shawn Martinbrough und die Farbgebung unterstreichen die schnelle Erzählweise, die mich über die gesamte Länge fesselte.
Klar, das ist nicht schreiend originell – halt die Story eines sympathischen Verbrechers –, aber einfach sehr gut gemacht.
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