Den Lärm hörte ich schon, bevor ich mit meinem Rad die Brücke erreichte. Ich musste sie unterqueren, um von Neureut aus in das Naturschutzgebiet radeln zu können. Es war ein eindrucksvolles Bauwerk: Oben drüber floss der Verkehr in vier Fahrspuren, unten war eine große Platte, die dank der riesigen Säulen eine besondere Akustik bot.
In den 90er-Jahren hatte ich eine Party besucht, die unter dieser Brücke veranstaltet worden war. Der Lärm war enorm gewesen, das hatte ich lustig gefunden.
Lustig fanden auch die zwei Jungs das, was sie taten. Sie waren vielleicht 15 Jahre alt, saßen auf Mofas, die sie voll aufgedreht hatten, und fuhren im Kreis, hintereinander her oder zwischen den Säulen in Schlangenlinien herum. Sie trugen keine Helme und grinsten bis hinter die Ohren, als ob sie die Mofas erst seit Kurzem hätten.
Die Motoren knatterten, es stank nach Verbrennungsmotor und guter Laune. Ich strampelte zwischen den beiden hindurch, sie wichen mir ein wenig aus, ließen sich ansonsten aber nicht stören.
Immerhin halten sie jegliche Corona-Sicherheitsregel ein, dachte ich schmunzelnd, als ich danach in den Weg in Richtung Naturschutzgebiet einbog.
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