16 November 2020

Die Idles sind stark

Wenn eine Band von der allgemeinen Presse abgefeiert wird und beispielsweise in der »Zeit« einen großen Artikel bekommt, bin ich immer misstrauisch. Kann man so einer Band dann noch irgendwie trauen, gefällt mir so etwas? Das ist bei mir vielleicht ein pubertärer Reflex, aber ich kann kaum dagegen ankämpfen. Die Band Idles aus England ist auf jeden Fall so ein Phänomen: international durchaus erfolgreich, allerdings doch so geartet, dass sie mir sehr gut gefällt.

Die Idles kommen aus Bristol und spielen schon seit Beginn der Zehner-Jahre zusammen. Ich habe ihre Platte »Joy As An Act of Resistance« gehört, die 2018 erschienen ist. Die ist vor allem unglaublich abwechslungsreich: Manchmal bolzt die Band mit einer wahren Begeisterung durch punkig-schroffe Melodien, dann wieder wird im IndieRock herumgeschrammelt, dass ich am liebsten mitweinen würde. Stücke wie »Samaritans« habe eine Spannung wie bei einem guten Emopunk-Stück, das kann ich mir auch zweimal hintereinander anhören. Langweilig wird einem diese Platte nicht.

Bei den Texten ist die Band stets auf der kritischen Seite. Man äußert sich zu allgemein politischen Themen, erzählt vom Leben als Musiker, bringt das Ganze auch durchaus witzig zur Geltung. Die Platte ist richtig gut, man kann sie sich mehrfach anhören, ohne dass sie langweilen würde.

Der Hype um die Band ist mir unheimlich – das kann ich nicht bestreiten. Aber diese Platte ist trotzdem gut.

1 Kommentar:

  1. Wer bei Facebook ist, findet dort auch die Idles – mit Musik und allerlei anderem Kram:
    https://www.facebook.com/idlesband

    Auch eine mittlerweile sehr erfolgreiche Band wie die IDLES ist sich nicht zu schade, auf Bandcamp mitzumischen – finde ich gut. Hier kann man sich die von mir vorgestellte Platte »Joy As An Act of Resistance« auch digital anhören:
    https://idlesband.bandcamp.com/album/joy-as-an-act-of-resistance

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