Die aktuelle Platte, die ich mir kaufte, trägt den schönen Titel »La Oscuridad Bailable«, erschien als CD in einer hübschen Papphülle und enthält zehn Stücke. Wer der spanischen Sprache mächtig ist, kann sich die Texte der Band auch anhand der abgedruckten Zeilen erschließen – bei mir scheitert es dann doch.
Aber mal ernsthaft: Das hat alles echt Charme.
Wenn aus dem alten Dead Kennedys-Stück »California Uber Alles«, das nach wie vor eine großartige Pogo-Nummer ist, das verschleppt klingende »Viral« wird, ist das eine Verneigung der Ex-Punketten vor ihrem großen Vorbild und gleichzeitig eine kulturelle Aneignung: Eine Gruppe südamerikanischer Frauen greift ein Lied auf, das eine Gruppe nordamerikanischer Männer vor einigen Jahrzehnten aufgenommen hat, und macht ihr eigenes Ding daraus.
Ich bin kein Experte für Cumbia-Sound, habe in jenem Jahr diesen Sound zum ersten Mal live gesehen und ansonsten einiges via YouTube und Bandcamp angehört. Mir scheint aber, dass bei den Kumbia Queers die Orgel noch stärker quäkt als bei den anderen. Der Rhythmus der Stücke ist oftmals zäh, er wirkt verschleppt, um dann auf einmal zu explodieren und so richtig hektisch zu werden. Das ist denn die Hüpfmusik, die von der Band live gezeigt wurde.
Die Platte ist gut, streckenweise sehr gut. Ich kann mir sie immer wieder anhören, nicht an jedem Tag und nicht zu jeder Gelegenheit. Aber als modernen Einstieg in das Universum der Kumbia Queers ist sie super!
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
31 August 2020
Südamerikanischer Sound mit Punk-Wurzeln
Nachdem ich im Sommer 2019 die argentinische Band Kumbia Queers in Karlsruhe gesehen hatte, kaufte ich mir gleich mehrere CDs. Die Musik war live sehr energiegeladen, auf Platte brauchte ich aber manchmal zwei Anläufe oder gar drei, bis ich sie mir beim Autofahren gut anhören konnte. Die Band ist live klasse, auf Platte fehlt einfach die Stimmung, die von der Bühne ins Publikum geschleudert wird und dann von dort zurückschwappt.
1 Kommentar:
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Bitte habt dafür Verständnis - und nötigenfalls auch mal 24 Stunden oder länger Geduld.
Bei YouTube gibt's eine schöne Live-Version von »Viral« – so interpretieren die Kumbia Queers also einen alten Hit der Dead Kennedys. Hier:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=5mo0BjbG4NE
Wer die Platte »La Oscuridad Bailable« von den Kumbia Queers einfach mal anhören möchte, kann dies bei Bandcamp tun – dort wurde sie komplett eingestellt, dort kann man sie legal anhören und downloaden:
https://kumbiaqueers.bandcamp.com/album/la-oscuridad-bailable