Eine Fahrt, die ich im Sommer immer wieder gern unternehme: Ich radle von daheim los, durchquere recht flott die West- und den Rand der Nordweststadt von Karlsruhe, kreuze ebenso schnell den Rand von Neureut und bin dann draußen in relativer Natur. Relativ heißt: Wenn ich auf einem speziellen Weg fahre, habe ich auf der linken Seite die Ölraffinerie, auf der anderen Seite des Naturschutzgebietes.
Aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen biege ich in das Naturschutzgebiet ab. Dort kann ich mit dem Rad auf einem Hochwasserdamm oder auf mehr oder weniger guten Wegen fahren. Und wenn ich an einem schönen Punkt ankomme, bleibe ich stehen und warte ab.
Es ist da meist ruhig. Ich höre keinen Verkehr, sondern das Rauschen der Bäume und Büsche. Irgendwo hinter mir fließt der Rhein träge dahein. Ich beobachte Gänse und Enten, Insekten schwirren mir vor dem Gesicht herum – erstaunlicherweise selten Stechmücken –, der Duft von Pflanzen oder von modrigem Wasser oder beidem gleichzeitig steigt mir in die Nase.
Und dann habe ich manchmal das Gefühl, in einem anderen Land zu sein. Am kleinen Bodensee, wie das Gewässer heißt, der nur acht Kilometer von meiner Haustür entfernt ist, bin ich dann sehr weit weg von der Stadt und ihrer Hektik.
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