Manchmal muss man einfach einsehen, das es Dinge gibt, die einem nicht gefallen. So ging es mir mit dem zweiteiligen Comic »Grün« der deutschen Künstlerin Frauke Berger, der im Splitter-Verlag erschienen ist. Um es vorwegzunehmen: Mir ist klar, dass dies ein künstlerischer Comic ist, dass die Künstlerin echt was drauf hat – aber ich kann trotzdem nicht viel damit anfangen.
Die Geschichte spielt auf einer namenslosen Welt, die irgendwie grün aussieht, auf der es andere Naturgesetze gibt und auf der neben Menschen allerlei seltsame Wesen unterwegs sind. Darunter ist auch eine Nomadin, aus deren Sicht der größte Teil der Geschichte erzählt wird. Sie muss sich allerlei Gefahren erwehren; die Welt ist ziemlich heruntergekommen, es gibt Kämpfe und Krankheiten, Elend und Not.
Mit »Grün« hat Frauke Berger ihr Debüt vorgelegt. Ich rechne es dem Splitter-Verlag hoch an, einer unbekannten Künstlerin gleich zwei Alben zuzutrauen und eine so ungewöhnliche Geschichte zu veröffentlichen. Zielgruppe sind womöglich dann eh nicht »klassische« Comic-Fans wie ich, sondern eher Menschen, die moderne Graphic Novels bevorzugen.
Denn Frauke Berger schert sich nicht um die Konventionen der Science Fiction. Ihre Bilder zeigen beeindruckende Szenen, in denen sich mechanische mit biologischen Elementen verbinden, und ihre Farbgebung ist mehr als ungewöhnlich. Es gibt riesige Archen, es gibt marschierende Tiere, man hält Sklaven und baut ungewöhnliche Häuser.
Die Geschichte folgt nicht den üblichen Bahnen, wirkt auf mich häufig sprunghaft oder gar assoziativ. Manchmal scheint mir die Botschaft – irgendwas zum Thema Ökologie – nicht klar formuliert und doch wichtiger als die eigentliche Story zu sein.
Und das ist mein Problem: Ich erkenne, dass das alles irgendwie gut und originell ist. Ich erkenne auch, dass Frauke Berger einen sehr eigenständigen Stil hat, der völlig aus dem Rahmen fällt. Er erinnert gelegentlich an frühere Moebius-Comics, aber eben nicht immer. Insgesamt trifft halt das Gesamtwerk nicht meinen Geschmack.
Deshalb keine echte Empfehlung von mir. Vielleicht eher diese Empfehlung und damit der Rat, sich ein eigenes Bild zu machen: Wer Lust auf einen originellen Comic hat, der oder die schaue sich die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages an.
Hier geht's übrigens direkt zur Produktseite auf der Website des Splitter-Verlages, und dort findet ihr die Leseprobe zu »Grün« von Frauke Berger:
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