Der erste Band von »Drifter« ist schon vor einigen Jahren erschienen – es wird Zeit, dass ich die interessante Science-Fiction-Serie vorstelle. Wer Comics und Science Fiction mag, sollte von dem Comic zumindest mal gehört haben. Ich finde ihn gut, wenngleich ich den ersten Band erzählerisch noch nicht gerade brillant finde; dafür mag ich die künstlerische Präsentation.
Der Reihe nach: Die Menschheit hat sich ins All ausgebreitet und zahlreiche Planeten besiedelt. Ein Raumfahrer landet auf einer unwichtigen Welt, wo er sich mit den Einheimischen herumzuplagen hat. Die Leser lernen – wie der Raumfahrer – die seltsamen Bewohner der Welt kennen, sind ebenso verwirrt wie er und schlagen sich mit ihm durch die Wildnis ... und dann sitzt man da und hofft auf eine baldige Fortsetzung ...
Geschrieben wurde die Story von dem amerikanischen Comic-Autor Ivan Brandon, der schon bei diversen Superhelden-Geschichten mitgewirkt hat. Wie man einen Comic erzählt, weiß er also. Seine Hauptfigur treibt die Geschichte voran, die manchmal unnötigen Vor- und Rückblenden fand ich allerdings effekthascherisch und unnötig. Die vielen Szenenwechsel machen die Lektüre streckenweise sogar anstrengend.
Beeindruckend sind stattdessen die Bilder, die sich stilistisch kaum einordnen lassen. Klar, es handelt sich bei »Drifter« im weitesten Sinne um einen realistischen Comic, aber das genügt nicht – zwar werden die Bilder digital erstellt, aber sie wirken oftmals »wie gemalt«.
Der aus Deutschland stammende Nic Klein macht mit seinen Illustrationen die fremde Welt erst so richtig lebendig. Seine Landschaftsbilder sind eindrucksvoll, die Menschen mit ihren Gesichtern wirken realitätsnah. Das ist richtig gut gemacht und sprach mich stärker an als die eigentliche Geschichte.
Im ersten »Drifter«-Band sind die Hefte eins bis fünf des amerikanischen Image-Verlages zusammengefasst. Die Serie läuft in den USA längst weiter, auch hierzulande sind bereits weitere Bände erschienen. Die muss ich mir natürlich noch besorgen!
Rezensenten haben den Comic bereits als Space-Western vergleichen; es mangelt nicht an weiteren Vergleichen mit Western-Filmen. Das finde ich ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Sicher ist »Drifter« ein Comic, der vor allem von seiner Action profitiert. Und die wiederum profitiert von der starken Grafik.
Alles in allem ein interessanter Start in ein neues Comic-Universum. (Band eins ist 128 Seiten stark und kostet 25 Euro. Gibt's überall im Fachhandel oder kann dort bestellt werden.) Ach ja, und auf der Seite von Cross-Cult, dem herausgebenden Verlag, gibt es sogar ein Video.
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