16 Februar 2020

Die filmische Welt von Morgen

Als der Film um 2004 im Kino lief, verpasste ich ihn komplett. Deshalb war ich sehr gespannt darauf, ihn mir auf DVD anzuschauen – vom Design her, so dachte ich, müsste mir »Sky Captain and the World of Tomorrow« eigentlich sehr gut gefallen. Um es vorwegzunehmen: Die Optik war toll, die Handlung fand ich immer schrecklicher.

Der Film spielt in einer parallelen Realität. Es gab einen Ersten Weltkrieg, und in Deutschland scheinen die Nazis schon an der Macht zu sein. New York ist eine riesige Stadt, deren Hochhäuser in den Himmel ragen. Doch auf einmal marschieren Roboter durch die Straßen, die alles platt walzen. Soldaten und Polizisten feuern auf die Roboter, doch ihre Kugeln prallen an den Metalloberflächen. Polly Perkins, eine junge Reporterin, die ständig versucht, spannende Fotos zu schießen, wird fast von den Robotern zertrampelt.

Im letzten Augenblick taucht ein heldenhafter Flieger auf, der Sky Captain. Er stoppt die Roboter, die daraufhin spurlos verschwunden, und rettet Polly. Die beiden, gespielt von Gwyneth Paltrow und Jude Law, kommen auf die Spur des Bösewichts, hinter dem sich ein gewisser Dr. Totenkopf verbirgt, und retten nach vielem Hin und Her am Ende die Welt. Die Details muss ich hier nicht erzählen; die lassen sich im Internet nachlesen (wenn es denn sein müsste), sind aber eigentlich völlig egal.

Ich fand den Film am Anfang wirklich cool: auf alt getrimmt, in einer parallelen Wirklichkeit spielend, mit allen möglichen Science-Fiction-Elemente, die ich aus jahrzehntelanger Leserschaft und Kinogängerei kenne. Doch immer mehr nervte mich, dass die Handlung so unlogisch verlief – und zwar nicht unlogisch im Sinn von »das ist Absicht, damit das Genre veräppelt wird«, sondern unlogisch im Sinn von »keinen Plan von einer vernünftigen Handlung«. Eine nachvollziehbare Handlung schien auch nicht das Ziel des Regisseurs und seines Teams gewesen sein.

Klar – die technische Seite ist spannend. Der Film wurde mit einem recht modernen Verfahren gedreht. Die Schauspieler stehen nie in irgendwelchen Kulissen herum, sondern handeln vor grünen Wänden. Das führt dann dazu, dass man im Hintergrund eben eine Kulisse hat, die offenbar aus dem ersten Teil der »Herr der Ringe«-Trilogie entnommen wurde.

Aber ist das dann alles? Ich war am Ende froh, als ich den Film hinter mir hatte. Wäre er ironisch gewesen, hätte er mir vielleicht doch gefallen; in seiner Gesamtheit enttäuschte er mich massiv. Nichts, das man gesehen haben müsste …

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