Ich finde es – angesichts aktueller Diskussionen – immer wieder spannend, welche wirtschaftlichen Ziele unsere Regierung verfolgt. Auch das Parlament ... ich weiß, dass ich keine Ahnung von solchen komplexen Zusammenhängen habe, vermute aber, dass in den von mir genannten Institutionen auch nicht viel mehr Ahnung herrscht.
Man lässt die Branche der Windenergie gnadenlos verrecken; dass Tausende von Arbeitsplätzen innerhalb kürzester Zeit verloren gegangen sind, hat bei den Regierenden in Berlin offenbar niemanden interessiert. Für jeden Beschäftigten der Stein- und der Braunkohle wird aber erbittert gestritten.
Urlauber, die von der Thomas-Cook-Pleite betroffen sind, sollen ihr Geld vom Staat zurück erhalten. Zuletzt hat der Staat für mehrere Milliarden den Autofahrern dabei geholfen, sich einen neuen Fuhrpark zuzulegen. Als die Solarindustrie nicht mehr funktionierte, interessierte das niemanden. Das kostete Arbeitsplätze und vor allem industrielle Standorte.
Die Hilfe für die Thomas-Cook-Reisenden sieht zwar aus wie eine noble Geste, stößt bei mir aber auch auf ein gewisses Unverständnis. Grundsätzlich ist es ja gut, wenn der Staat beispielsweise Bauern hilft, denen bei einem Orkan die Ernte vernichtet worden ist.
Aber wieso wird jemandem geholfen, der bei einer Reisegesellschaft eine Reise gebut hat, ohne sich abzusichern, und nun auf seinen Ausgaben hocken bleibt? Bekomme ich dann künftig auch mein Geld zurück, wenn ich Fondsanteile kaufe und der Fonds drastisch an Wert verliert?
Ich verstehe es schlichtweg nicht: Es hat nichts mit sozialer Marktwirtschaft zu tun, nichts mit Industrieförderung, nichts mit all den Dingen, für die unsere dufte Bundesregierung sonst so eintritt. Warum werden also nach einem seltsamen Gießkannenprinzip die einen gefördert und die anderen nicht?
Die Antwort will ich gar nicht hören. Ich vermute eh, dass sie mehr nach einer Verschwörungstheorie klänge als nach nachvollziehbaren Gründen.
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