Es gibt immer noch Bands, die mich verblüffen können. Eine davon sind die Svetlanas, bei denen ich mir relativ lang nicht sicher war, ob es sich da nicht um eine Satire handeln könnte.
Da bollert das Schlagzeug im Spät-80er-Jahre-Doublebass-Stil, da wettern die Hardrock- und Metal-Riffs der Gitarre, dazu brüllt und schreibt die Sängerin in derbem Stil. Selten habe ich so eine rotzige Hardrock- oder Metal-Scheibe gehört, was aber auch daher kommt, dass ich den Stil normalerweise meide.
Die Svetlanas sind – so das Band-Info – eine aus Moskau stammende Sängerin oder eher Brüllerin, die mittlerweile in Los Angeles wohnt und sich dort eine aus vier Männern bestehende Band zusammengebastelt hat. Die wiederum haben einschlägige Erfahrung aus diversen Bands aus dem krachigen Sektor, was man durchaus hören kann.
Das hat manchmal einen leichten Punk- oder Hardcore-Anteil, ist ansonsten aber beinharter Metal oder Hardrock. Bei Stücken wie »Speed Freak«, das sich ausdrücklich als eine Hommage an Motörhead versteht, wird die Gitarre in rasendem Tempo gespielt; so was habe ich freiwillig wirklich zuletzt in den 80er-Jahren gehört.
Dazu die Texte: »Putin On Da Hitz« oder »Where Is My Borscht« sind durchaus witzig; ansonsten werden Metaller-Klischees wie »Let's Get Drunk« oder »Vodka'n'Roll« bedient. Das ist nicht gerade originell, wird aber durchaus witzig, weil die Sängerin einen derben Akzent hat und die Texte extrem schlicht sind.
Sagen wir so: Das kann man sich durchaus antun, das hat auch was, und ich bin sicher, dass jüngere Metal-Fans darauf komplett abfahren würden. Mir ist es zu metallisch und auf die Dauer auch zu stumpf.
Die Svetlanas haben eine schöne Website, auf der vor allem das Aufmacherbild cool ist. Sie enthält auch viele Infos. Hier:
AntwortenLöschenhttps://thesvetlanas.com/
Wer die von mir vorgestellte Platte der Svetlanas einfach mal selbst anhören mag, klicke hier (man findet sie ganz regulär bei Bandcamp; das ist immer eine schöne Alternative):
https://svetlanas.bandcamp.com/album/this-is-moscow-not-la