Aus der Serie »Ein Bild und eine Geschichte«
Als ich anfing, im Vorfeld meiner Singapur-Reise ein wenig zu recherchieren, wurde mir schnell klar, dass ich im Raffles Hotel einige Szenen spielen lassen würde. Das Szenario war für den Roman, den ich plante, wie geschaffen. Ich hatte das Hotel bei meinen ersten Besuchen in den späten 90er-Jahren schon bewundert, jetzt wollte ich es mir genauer ansehen.
Wie es sich für einen Touristen gehört, setzte ich mich auch in das Raffles Café – allerdings in den Außenbereich. Ich trank Wasser und Café, ich sah den Leuten zu, und ich machte mir viele Notizen. (Das gesamte Café bildete übrigens nur den Hintergrund für eine einzige Mikro-Szene in meinem Romanprojekt.)
Im Innern des Cafés saß ich nicht, der Außenbereich genügte meinen Ansprüchen. Es ging eine frische Brise, es roch nach Kaffee, das Stimmengewirr um mich herum ertönte in den unterschiedlichsten Sprachen, und ich kam mir vor wie in einem Film, der im Kolonialzeitalter spielte.
Auf Firlefanz wie ausgefallene Cocktails verzichtete ich; das brauchte ich nicht. Ich sammelte meine Eindrücke, die brauchte ich – und so blieb es bei einem einzigen Besuch im »Raffles Café«.
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