In den 80er-Jahren erschien die niederländische Comic-Reihe »Agent 327« schon einmal in deutscher Sprache, damals in dünnen Alben, die ich gern las. Gezeichnet und erzählt wurden die Geschichten von Martin Lodewijk, den ich auch als Mitwirkenden bei den »Storm«-Comics kannte.
Mittlerweile hat die Serie bei Toonfish eine neue Heimat gefunden, dem Imprint des Splitter-Verlages. Dort erscheinen die Bände in schönen Hardcover-Alben. Ich las zuletzt »Hotel New York«, den siebzehnten Band der Serie.
Wie soll ich es sagen?
Das ist nicht mehr mein Humor, ich kann mit der Abfolge von Gags aller Art nicht mehr so viel anfangen. Lodewijk weiß nach wie vor, wie man Geschichten erzählt, die alten Figuren spielen ihre bekannten Rollen, die Pointen sind allesamt vorhanden, und die Zeichnungen sind im klassischen Funny-Stil nach wie vor von guter Qualität.
Aber die krude Geschichte um ein Nazi-Unterseeboot, das seit dem Zweiten Weltkrieg im Untergrund von Rotterdam darauf wartet, dass Nazi-Agenten es finden, funktioniert bei mir nicht. Die Witze mit der unfassbar dickbusigen Agentin namens Fräulein Lavina sind irgendwie nicht mehr so passend; die 80er-Jahren sind halt doch lange vorüber. Und wenn dann noch chinesische Banditen ihr Unwesen treiben, wird's mir zu abstrus.
Wahrscheinlich ist dieses Album – ebenso wie die gesamte Serie – etwas für die Fans, die »Agent 327« alias O.O. Eisenbrot immer noch schätzen. Dann sind die vielen Anspielungen auf frühere Alben der Serie, in denen eben Nazi-Agenten und China-Gangster als Dauerfeinde auftauchten, auch komplett berechtigt und nicht zu kritisieren.
Man muss diesen Humor mögen, dann funktioniert er. Bei mir klappt das nicht mehr. Ich werde der Serie aber dennoch eine weitere Chance geben – mittlerweile sind ja viele »Agent 327«-Alben in hervorragender Aufmachung erschienen ...
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